01.11.2015

Adler übernehmen die Tabellenspitze

Spielbericht Schwenningen

Durch einen 4:2-Sieg im Derby gegen die Schwenninger Wild Wings haben die Adler Mannheim mit dem siebten Erfolg in Serie die Tabellenspitze in der DEL übernommen. Kai Hospelt (6.), Brandon Yip (13.), Jamie Tardif (53.) und Andrew Joudrey (59.) trafen für die Adler, Yan Stastny ( 13.) und Daniel Schmölz (60.) für Schwenningen.

Ohne sieben Stammkräfte traten die Adler die Reise in den Schwarzwald an. Neben den Langzeitverletzten Denis Reul, Jochen Hecht, Marcel Goc sowie Brent Raedeke und dem gesperrten Kapitän Marcus Kink musste Greg Ireland kurzfristig auch noch auf Stürmer Jon Rheault und Verteidiger Mathieu Carle verzichten. Somit standen dem kanadischen Headcoach lediglich sechs Defender und elf Stürmer zur Verfügung.

Auf den Rängen herrschte bereits lange vor Spielbeginn eine tolle Atmosphäre, die die Vorfreude auf das zweite Baden-Württemberg-Derby der 22. DEL-Saison noch mehr wachsen ließ. Das erste Aufeinandertreffen am 11. September hatten die Adler mit 1:0 für sich entschieden.

Schwungvoller Auftakt beider Seiten

Die klasse Stimmung auf der Tribüne übertrug sich auf das Spielgeschehen. Beide Mannschaften erwischten einen guten Start in die Partie. Die ersten Torchancen hatten allerdings die Wild Wings zu verzeichnen. Sascha Gocs abgefälschter Schuss konnte Dennis Endras mit der Fanghand parieren, beim Pfostentreffer von Toni Ritter war eine Menge Glück im Spiel (jeweils 2. Spielminute).

Danach bekam Schwenningens Keeper Joey MacDonald gleich zweimal die Gelegenheit, sich auszeichnen. Gegen Sinan Akdag (3.) und Brandon Yip (5.) blieb der Kanadier Sieger. Die Adler hatten Blut geleckt und drängten auf den Führungstreffer, mit Erfolg. Kai Hospelt hielt seinen Schläger in einen Schuss von Christopher Fischer, Joey MacDonald war chancenlos – 1:0 (6.).

Schwenningen trifft in Überzahl

Schwenningen ließ sich durch den Gegentreffer nicht entmutigen und kam in der 13. Spielminute in Überzahl zum Ausgleich: Nach einem gewonnen Bully verwertete Yan Stastny seinen eigenen Nachschuss. Dass bis zur ersten Pausensirene keine weiteren Tore mehr fielen, tat dem hochklassigen und stimmungsvollen Derby zwischen zwei stark aufspielenden Mannschaften keinen Abbruch. Das Eröffnungsdrittel machte Lust auf mehr.

Doch der zweite Abschnitt hatte zunächst nur noch wenige Highlights zu bieten, viele Strafzeiten raubten der Partie den Spielfluss. Besonders bitter in dieser Phase traf die Adler die ausgesprochene Strafe gegen Sinan Akdag, der wegen eines hohen Stocks vorzeitig unter die Dusche musste.

Adler in Unterzahl erneut bärenstark

In der fünfminütigen Unterzahl stemmten sich die Adler mit aller Macht gegen den drohenden Rückstand. Die Wild Wings kamen durch Damien Fleury nach schönem Sololauf (25.) und einem Schlagschuss von Goc (26.) zwar zu Chancen, doch Dennis Endras erwischte erneut einen glänzenden Tag. Genau wie Steve Wagner, der seinen Schläger gerade noch in einen Schuss von Ashton Rome hielt und damit für seinen bereits geschlagenen Torhüter retten konnte (27.).

Danach blieb die Partie zerfahren. Als Jiri Hunkes auf die Strafbank wanderte, schlugen die Adler im Powerplay eiskalt zu. Nach Zuspiel von Kai Hospelt erzielte Brandon Yip das 2:1 (33.). Schwenningen reagierte auf den erneuten Rückstand mit wütenden Angriffen, weitere Treffer sollten im Mittelabschnitt allerdings nicht mehr fallen.

Adler treffen auch im Drei-gegen-Sechs

Das letzte Drittel begann erneut mit einer Mannheimer Unterzahl, Christoph Ullmann holte sich kurz vor der zweiten Pause noch eine Strafe ab und musste die ersten 1:56 Minuten zusehen. Gerade wieder komplett, hatten die Adler die nächste brenzlige Situation zu überstehen. Dennis Endras war bei einem Penalty von Daniel Schmölz aber erneut zur Stelle und hielt seinen Vorderleuten die knappe Führung fest (43.). Die Wild Wings machten weiter Druck, das Tor fiel aber auf der anderen Seite.

Nach einer schönen Kombination über Martin Buchwieser und Glen Metropolit blieb Jamie Tardif völlig frei vor Joey MacDonald ruhig und schob zum 3:1 ein (53.). Schwenningen, frenetisch vom Publikum nach vorne gepeitscht, gab sich aber nicht auf und drängte auf den Anschlusstreffer. Als für Christopher Fischer nach einem Check gegen den Kopf ebenfalls vorzeitig Schluss war (57.) und Danny Richmond und Yiri Hunkes wegen einer Rangelei in der Kühlbox saßen, ging Wild-Wings-Coach Helmut de Raaf volles Risiko, er nahm seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Feld.

Das zahlte sich nicht aus. Obwohl Steve Wagner wegen Behinderung zwei Minuten zusehen musste (58.) und die Adler im Drei-gegen-Sechs hinten drin standen, machte Andrew Joudrey mit seinem Treffer ins leere Tor alles klar (59.). Der Treffer zum 2:4-Endstand durch Daniel Schmölz (60.) war nur noch Ergebniskosmetik.

Zur Statistik »