Neue Saison, gleiches Spiel
Und täglich grüßt das Murmeltier: Der Titel des Filmklassikers von 1993 umschreibt die Situation bei den Schwenninger Wild Wings nahezu perfekt. Die Ambitionen kann man dem Club aus dem Schwarzwald keineswegs absprechen, nur das Ergebnis scheint mehr oder weniger immer dasselbe zu sein. Denn nach gut einem Fünftel der Hauptrunde finden sich die Wild Wings trotz großem Umbruch am Tabellenende wieder. Seit der Rückkehr in die DEL 2013 belegte Schwenningen am Ende der Punkterunde dreimal den letzten und einmal den vorletzten Platz sowie einmal Rang 12. Nur ein einziges Mal qualifizierten sich die Wild Wings für die erste Playoff-Runde.
15 Akteure verließen nach der Spielzeit 2018/19 den Club, 16 kamen neu hinzu. Mit Patrick Cannone und Jamie MacQueen schlossen sich zwei Angreifer den Wild Wings an, die in der Saison zuvor ihre Scorerqualitäten in der DEL unter beweis gestellt hatten, während der NHL-erfahrene Kanadier Mike Blunden in der multinationalen EBEL für Bozen 38 Punkte in 43 Partien sammelte. Matt Carey und Andreas Thuresson stießen aus Schweden zum Team und mit Troy Bourke angelte man sich einen quirligen Zwei-Wege-Stürmer. In der Defensive soll Ex-Adler Christopher Fischer für zusätzliche Feuerpower von der blauen Linie sorgen. Dasselbe gilt für den aus Iserlohn gekommenen Dylan Yeo. Der 1,93 Meter große und 101 Kilo schwere Mark Fraser ist dagegen für mehr Stabilität zuständig. Kontinuität herrscht derweil auf der ersten Torhüterposition. Dustin Strahlmeier bestreitet bereits seine vierte Saison für die Wild Wings. Doch bislang strahlt der 27-Jährige nicht die Souveränität der vergangenen Jahre aus.
Überhaupt steht die Defensive nicht so sattelfest wie gewünscht. 44 Gegentore nach elf Partien sind negativer Höchstwert der Liga. Dazu gesellt sich mit einer Unterzahlquote von 66,67 Prozent das schlechteste Penaltykilling. Auch im Angriff hat die erhoffte Durchschlagskraft noch nicht eingesetzt. Ein Lichtblick ist dagegen das Überzahlspiel. In rund jedem vierten Powerplay sind die Jungs vom Neckar erfolgreich.
Der Trainer: Paul Thompson übernahm bereits während der vergangenen Spielzeit das Zepter hinter der Bande. Nachdem sein Vorgänger Pat Cortina in 15 Spielen lediglich sieben Punkte verbuchen konnte, zogen die Verantwortlichen die Reißleine. Unter dem Engländer zeigte zwar die Formkurve nach oben, das Hauptrunden-Aus konnte aber auch Thompson nicht verhindern. Der 57-Jährige besitzt viel Erfahrung, kann auf über 25 Trainerjahre zurückblicken und fungierte zudem bereits als Nationaltrainer Großbritanniens.
Augen auf... Jamison MacQueen. Durchaus überraschend wurde im Sommer bekannt, dass Jamie MacQueen von Berlin nach Schwenningen wechselt. Der inzwischen 31-jährige Kanadier fand über die DEL2-Standorte Crimmitschau und Kassel den Weg in die Bundeshauptstadt. Dort gehörte der Flügelstürmer drei Jahre zu den punktbesten Spielern seines Teams. Vor allem sein Torriecher sucht seinesgleichen. Sowohl in der Hauptrunde 2017/18 als auch 2018/19 gelangen MacQueen über 20 Treffer. Auch bei den Wild Wings führt der Linksschütze die interne Scorerliste an. In nur neun Partien erzielte er stolze acht Tore, fünf weitere Treffer bereitete er selbst vor.
DEL-Bilanz der Adler gegen die Wild Wings seit 1994: 54 Spiele, 38 Siege, 16 Niederlagen, 202:146 Tore
DEL-Bilanz der Adler gegen die Wild Wings 2018/19: 2 Siege in 4 Spielen, 8:7 Tore
Schwenninger Wild Wings - Adler Mannheim
Sonntag, 20.10.2019, 16.30 Uhr
Helios-Arena, Villingen-Schwenningen
Das Spiel wird live im Webradio sowie bei MAGENTA SPORT übertragen. Zudem gibt es aktuelle Infos im Liveticker in der Adler-App (iOS, Android) und auf unserer Homepage.
Foto: Jens Hagen