Teamcheck: Straubing Tigers
Es hätte eine historische Spielzeit für die Straubing Tigers werden können. Nach einer überragenden Hauptrunde, die das Team mit 98 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz beendete, und der erstmaligen Qualifikation für die Champions Hockey League galten die Tigers vielerorts als Geheimfavorit auf den Titel. Doch dann sorgte das Coronavirus für den vorzeitigen Saisonabbruch, ließ den nicht unberechtigten Traum vom ersten Meistertitel der Clubgeschichte wie eine Seifenblase zerplatzen und machte später sogar der CHL-Teilnahme einen dicken Strich durch die Rechnung.
Die Tigers tun nun gut daran, die Geschehnisse der vergangenen Wochen und Monaten schnellstmöglich ad acta zu legen, nach vorne zu blicken und sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren. Denn die Mission, an die Leistungen der Spielzeit 2019/20 anzuknüpfen, wird in einer Saison, in der alles anders ist, zweifelsohne keine leichte.
Dabei setzen die Tigers auf Altbewährtes. Allzu viele Gründe, den Kader einer Radikalkur zu unterziehen, hat es nach einer bärenstarken Hauptrunde 2019/20 mit unzähligen Clubrekorden ohnehin nicht gegeben, wobei die Abgänge einiger Leistungsträger wie Jeff Zatkoff, Stefan Loibl oder auch Felix Schütz schwer wiegen.
Kaum Veränderungen
Im Tor setzen die Niederbayern auf Sebastian Vogl und Mat Robson. Letzterer steht mit seinen gerade einmal 24 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Ob er den routinierten und erfahrenen Zatkoff adäquat ersetzen kann, bleibt abzuwarten. Das einzigem beiden neuen Gesichter in der Defensive sind Brandon Gormley und Adrian Klein. Kanadier Gormley wurde erst vor wenigen Tagen verpflichtet und kommt im besten Eishockeyalter mit der Empfehlung von 58 NHL- und 248 AHL-Spielen. Der erst 17-jährige Klein, der zuvor für die Blue Devils Weiden in der Oberliga verteidigte, soll den Abgang von Max Renner nach Bietigheim kompensieren. „Er ist für seine 17 Jahre schon sehr weit. Er ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt und sehr schnell lernt“, wird Cheftrainer Tom Pokel im Fachmagazin Eishockey NEWS zitiert.
Auch das Offensivgerüst blieb weitestgehend unberührt. Unter anderem auch, weil Leistungsträger wie Mike Connolly, Torjäger Jeremy Williams, Mitch Heard, Chase Balisy und Antoine Laganière den Tigers die Treue hielten. Neu im Sturm sind Andreas Eder, der aus Nürnberg an den Pulverturm gekommen ist, sowie der Ex-Wolfsburger Nick Latta. Sie sollen in erster Linie die Lücke, die Loibls Abgang hinterlassen hat, schließen.