Teamcheck: Düsseldorfer EG
Harold Kreis und seine Düsseldorfer EG erlebten im bisherigen Verlauf ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem furiosen Saisonstart mit acht Siegen aus den ersten zehn Partien ging den Rheinländern die Konstanz abhanden. Zwar standen Erfolg und Misserfolg in den folgenden Spielen noch in einem gesunden Verhältnis zueinander, mit der 2:3-Heimniederlage gegen die Iserlohn Roosters Ende Februar begann jedoch die sportliche Talfahrt.
Insgesamt sechs Pleiten in Folge kassierte die DEG in den letzten sechs Begegnungen der gruppeninternen Phase. Das 1:8 in Berlin darf zweifelsfrei als negativer Höhepunkt bezeichnet werden. Doch es scheint, als habe den Kreis-Mannen die kurze Erholungspause unmittelbar vor dem Beginn der Verzahnungsrunde gutgetan, wenngleich von einem endgültigen Befreiungsschlag noch nicht die Rede sein kann. Denn Siege und Niederlagen wechselten sich in den Nord-Süd-Vergleichen in schöner Regelmäßigkeit ab. Auf die Erfolge über München (3:2) und Nürnberg (4:1) folgten jeweils Pleiten gegen Straubing (0:4) und Schwenningen (2:3 n.V.).
Dabei benötigt die DEG dringend Punkte, um den Anschluss an die Top vier nicht zu verlieren. Denn nach 28 absolvierten Partien rangiert das Team um Kapitän Alexander Barta auf Rang fünf der Nordgruppe, hat drei Zähler weniger auf dem Konto als die Grizzlys Wolfsburg, die derzeit den vierten und somit letzten Tabellenplatz innehaben, der noch zur Teilnahme an der Endrunde berechtigt. „Wir sind nicht zufrieden, unser Punkteschnitt müsste besser sein“, zog Sportdirektor Niki Mondt ein selbstkritisches Zwischenfazit im Fachmagazin Eishockey NEWS. „Unsere Mannschaft verfügt über viel Potenzial, derzeit haben aber alle Mannschaftsteile ihre Probleme.“
Mehr Offensivqualität
Mit dem 20-jährigen Hendrik Hane sowie dem nur zwei Jahre älteren Mirko Pantkowski stellt die DEG das mit Abstand jüngste Torhütergespann der Liga. In der Defensive setzte man auf Kontinuität. Bernhard Ebner sowie Marco Nowak zählen zu den besten Verteidigern, die der deutsche Markt hergibt. Der vor der Saison 2019/20 aus Bremerhaven gekommene Nicholas B. Jensen gilt als solider Defender, der auch offensiv Akzente setzen kann. Für Stabilität sollten zudem Johannes Johannesen sowie Leitwolf Marc Zanetti sorgen, allerdings ist die Spielzeit 2020/21 für beide Defensivakteure bereits beendet. Der Norweger musste sich nach elf Partien einer Meniskus-Operation unterziehen, der Kanadier Zanetti erlitt eine Thrombose im Unterschenkel. Auf die verletzungsbedingten Ausfälle reagierte die DEG mit der Verpflichtung von Jan Brejcak.
Die größte Veränderung gab es in der Offensive. Mit Luke Adam, Rihards Bukarts, Reid Gardiner, Chad Nehring, Leon Niederberger sowie dem im Saisonverlauf nachverpflichtete Niclas Lucenius verließen sechs Angreifer den Club. Dafür wechselten Mathias From, Alexander Karachun, Daniel Fischbuch, Eugen Alanov und Matt Carey zu den Rheinländern, deren Offensivabteilung somit bereiter aufgestellt ist als in den Jahren zuvor. Zur Düsseldorfer Lebensversicherung und zum wertvollsten Spieler hat sich Fischbuch entwickelt. Der Ex-Nürnberger konnte nahtlos an seine starken Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen und ist mit 12 Toren sowie 16 Vorlagen derzeit Topscorer der Rot-Gelben.
Fakten
Auswärtsschwäche: Das 2:3 nach Verlängerung am Montagabend in Schwenningen war die siebte Niederlage in den vergangenen acht Auswärtsspielen.
Stabile Defensive: Nur Mannheim, München und Berlin lassen weniger Schüsse des Gegners auf das eigene Tor zu als Düsseldorf.
Top Ten: Daniel Fischbuch ist mit 28 Punkten zehntbester Scorer der PENNY DEL.
Foto: City-Press