Teamcheck: Kölner Haie

Die Vorsätze waren gut, die Hoffnungen groß, die Anstrengungen intensiv: Nachdem die Kölner Haie in der vergangenen Saison als Tabellenelfter der Hauptrunde die später abgesagten Playoffs verpasst hätten, wurde im Sommer unter Einbeziehung von Wunschtrainer und Club-Ikone Uwe Krupp begonnen, den Kader zukunftsfähig umzubauen – unter Corona-Bedingungen ein ungleich schwereres Unterfangen.

So machte Publikumsliebling Gustaf Wesslau auf der Torhüterposition Platz für Justin Pogge. Doch der 34-Jährige ist noch immer nicht in der Domstadt angekommen, wirkt phasenweise unsicher. Ein Gegentorschnitt von 3,36 und eine Fangquote von 89,66 Prozent sind ausbaufähig. In der Folge hat der eigentlich als Backup eingeplante Hannibal Weitzmann mehr Partien absolviert als der erfahrene Kanadier. Passend dazu drückt der Schuh bei den Haien in erster Linie in der Defensive. 107 Gegentore sind für ein ambitioniertes Ligaschwergewicht definitiv zu viel. Dies mag zu Teilen auch daran liegen, dass die Verteidigung der Haie noch recht jung und unerfahren ist. Maximilian Glötzl (19), Simon Gnyp (19), Jan Luca Sennhenn (20) und Colin Ugbekile (21) müssen immer wieder Lehrgeld zahlen. Mit Maury Edwards fehlt zudem ein offensivstarker Führungsspieler verletzungsbedingt seit mehreren Wochen.

Die defensive Anfälligkeit spiegelt sich auch in der Kölner Unterzahlquote wider. Mit 73,28 Prozent steckt man in dieser Wertung ligaweit tief im Keller fest. Positiver gestaltet sich der Blick auf die Offensive. Zwar sind 93 Treffer kein absoluter Spitzenwert, sie sind dennoch solide. Auch die Überzahlquote von 21,31 Prozent ist durchaus akzeptabel. Vor allem die Reihe um Jason Akeson, Frederik Tiffels und James Sheppard sorgt für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. Aber auch Jon Matsumoto weiß noch immer, wo das Tor steht. Der 4:3-Sieg nach Verlängerung am Donnerstag gegen den ERC Ingolstadt dürfte nach zuvor fünf Niederlagen in sechs Partien gutgetan haben.

Fakten

Hungrig: In der Fremde haben die Haie eine ausgeglichene Bilanz: Mit sieben Siegen aus 14 Spielen ist Köln die sechsbeste Auswärtsmannschaft der Liga.

Bissig: Jason Akeson ist mit 35 Punkten aus 30 Spielen viertbester Scorer der Liga und hat nach Moritz Müller und Frederik Tiffels auch die drittmeiste Eiszeit unter den Kölner Spielern.

Gefährlich: Jonathan Matsumoto hat in den vergangenen sechs Spielen neun Scorerpunkte gesammelt.

Foto: Daniel Schäfer / Albert Schäfer

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