Die charmante Stadt Cardiff

Ganz im Süden von Wales klettern die Temperaturen nur selten über 20 Grad. Statistisch regnet es spätestens alle drei Tage und die Sonne lässt sich höchstens sieben Stunden am Tag blicken. All das aber ist Teil des Charmes von Cardiff, Hauptstadt und gleichzeitig bevölkerungsreichste Stadt des zweitkleinsten Landesteils Großbritanniens. Die Hafenstadt mit ihren knapp 370.000 Einwohnern ist von historischer Bedeutung und hat neben einigen markanten Bauwerken viel Platz für Natur und Erholung. Und Sport.

Neben Fußball, Rugby, Golf und Cricket hat der Eishockey-Club der Cardiff Devils hier sein Zuhause. 1986 gegründet, fanden sich die Devils bereits 1989 in der ersten Liga wieder. Nur ein Jahr später feierte das einzige walisische Team der Elite Ice Hockey League die erste Meisterschaft, sicherte sich 1993, 1994 und 1999 ebenfalls den Titel. In der Folge feierten die Devils acht weitere Finalteilnahmen, dabei die Meisterschaften 2017 und 2018. 2019 wurde die Saison analog zur DEL nach der Hauptrunde abgebrochen, die Spielzeit 2019/20 fiel dem Virus gar komplett zum Opfer, sodass die zehn Clubs der EIHL seit fast eineinhalb Jahren auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs warten.

Zum insgesamt vierten Mal haben sich die Devils derweil für die Champions Hockey League qualifiziert, sind bei den Teilnahmen 2017, 2018 und 2019 aber nie über die Gruppenphase hinausgekommen. Kein Grund für die Adler, das Team von Cheftrainer Jarrod Skalde zu unterschätzen. „Die Jungs werden aufs Eis bringen, was möglich ist. Sie werden jeden Check zu Ende fahren und um ihr Leben laufen. Die Zeiten, in denen in Großbritannien überschaubares Eishockey gespielt wurde, sind definitiv vorbei“, erwartet Adler-Coach Pavel Gross aufopferungsvoll kämpfende Hausherren. „Vor zwei Jahren hat den Devils nicht viel fürs Weiterkommen gefehlt. Mit Blick auf den diesjährigen Kader habe ich keine Zweifel, dass wir mit den Teams aus unserer Gruppe mithalten können, wenngleich die Herausforderung gewaltig ist“, rechnet sich Skalde durchaus Chancen auf die nächste Runde aus.

Drei Spieler mit DEL-Vergangenheit

Möglich machen sollen dies unter anderem drei ehemalige DEL-Cracks. Während Angreifer Brodie Dupont und Routinier Stephen Dixon dem einen oder anderen noch aus ihren Zeiten in Iserlohn (2013 – 2016) beziehungsweise Wolfsburg (2016 – 2018) ein Begriff sein dürften, werden die meisten Adler-Fans Brendan Mikkelson noch gut in Erinnerung haben. Der inzwischen 34-Jährige feierte 2019 mit Mannheim die Meisterschaft und wechselte zur aktuellen Saison von MODO nach Cardiff. Ebenfalls neu ist das Torhüter-Duo um Mac Carruth und Taran Kozun, der im vergangenen Jahr für gleich sieben verschiedene Clubs zwischen den Pfosten stand. Zum Inventar zählt dagegen Mark Richardson. Mikkelsons Verteidiger-Kollege geht in seine 14. Saison bei den Devils und gilt als absolute Führungspersönlichkeit.

Grundsätzlich verfügen die Waliser über viel Erfahrung im Kader. Gleich zehn der 19 Spieler im Roster sind mindestens 30 Jahre alt. Nicht ganz einfach dürfte zudem die Situation für all die Akteure sein, die im vergangenen Jahr überhaupt nicht gespielt haben. Dennoch wird die Aufgabe ganz im Süden von Wales keine einfache. Dort, wo die Temperaturen nur selten über 20 Grad klettern, es statistisch spätestens alle drei Tage regnet und die Sonne sich höchstens sieben Stunden am Tag blicken lässt. In der charmanten Stadt Cardiff.

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