Gegnercheck: Straubing Tigers
Tabellensiebter 2019, Platz drei nach der Hauptrunde 2019/20, Heimrecht im Viertelfinale gesichert und für die Champions Hockey League qualifiziert, die Corona-Saison 2020/21 als Vierter im Süden abgeschlossen und eine starke Viertelfinalserie gegen die Adler gespielt: Der Trend der Straubing Tigers ist in den vergangenen drei Jahren positiv.
„Wir sind in den vergangenen drei Jahren in der Hierarchie der Liga etwas geklettert“, macht auch Tigers-Trainer Tom Pokel, inzwischen dienstältester DEL-Trainer der Niederbayern, gegenüber der Eishockey NEWS keinen Hehl aus den jüngsten Erfolgen. Die neue Dynamik und das neue Selbstverständnis nahmen die Niederbayern im Sommer auch zum Anlass, den Markenauftritt zu erneuern und unter anderem mit einem veränderten Logo in ihre 16. DEL-Saison zu starten. Der Kader bekam ebenfalls eine Auffrischung verpasst. Vor allem auf den Kontingentstellen wurde neu formiert und verjüngt. Routiniers wie Fredrik Eriksson, Sena Acolatse und Jeremy Williams verließen den Club. „Auf einigen Positionen war es Zeit für Veränderungen, auf anderen mussten wir reagieren“, so Pokel.
Vor allem auf der Torhüterposition lassen die Gäubodenstädter aufhorchen. Mit dem Finnen Tomi Karhunen lotste Manager Jason Dunham einen wahren Könner seines Fachs nach Straubing. Der 31-Jährige gewann drei finnische und eine slowakische Meisterschaft, stand in über 50 KHL-Partien zwischen den Pfosten, war aber auch schon in Schweden und der Schweiz aktiv. „Ich weiß, was es braucht, um zu gewinnen. Man muss gute Spieler haben. Du brauchst aber auch Hingabe und die Bereitschaft, für deine Teamkameraden zu kämpfen und spielen“, erklärt Karhunen, der mit Sebastian Vogl das Torhüterduo bilden wird.
Stabile Defensive und gutgemischte Offensive
In der Verteidigung stieß mit Brandon Manning ein NHL-erfahrener Führungsspieler zum Team. Nach einem Jahr Spielpause will der frischgebackene Vater wieder seiner Leidenschaft nachgehen. „Ich fühle mich in Führungsrollen schon immer wohl. Ich war stets ein Zwei-Wege-Spieler, will ein physisch starker, unangenehmer Gegenspieler sein“, so der 31-jährige Kanadier. Dazu gesellen sich der noch junge Ian Scheid und Routinier Cody Lampl, der letztes Jahr noch das Adler-Trikot trug. Mit Nationalspieler Marcel Brandt sowie den langjährigen deutschen Abwehrstützen Benedikt Kohl, Benedikt Schopper und Stephan Daschner können die Tigers auf eine stabile Defensive setzen.
Im Angriff kam mit Jason Akeson der Topscorer von Ligarivale Köln nach Straubing. „Er ist ein Spieler mit viel Spielwitz und Spielmacherqualitäten“, lobt Pokel den Neuzugang. Travis St. Denis ist dagegen gänzlich neu in Deutschland. Der mit 1,71 Meter eher kleingewachsene Stürmer überzeugt aber mit Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. „Mit ihm bekommen wir einen flexibel einsetzbaren Spieler, dem auch die körperliche Komponente nicht fremd ist“, so Dunham über den 28-Jährigen. Mit Taylor Leier und Yannik Valenti ergänzen auch in diesem Mannschaftsteil letztjährige Adler-Spieler den Kader. Daneben bilden Dauerbrenner Sandro Schönberger und Wirbelwind Mike Connolly weiter das Herz und die Seele des Teams. Andreas Eder entpuppte sich in der abgelaufenen Saison als Glücksgriff, mit Marco Baßler, Tim Brunnhuber und Josh Samanski sind zudem genug junge, talentierte Spieler im Team.