03.09.2021

Oh, wie ist das schön

Oh, wie ist das schön

Wir erinnern uns noch genau. Rund neun Monate ist es her. Damals herrschte erstmals wieder richtig hektisches Treiben auf den Fluren der Adler-Geschäftsstelle oberhalb der Nebenhalle Nord. Die Szenerie glich einem Klassentreffen. Viele der Kollegen hatte man lange, sehr lange nicht persönlich gesehen. Eine gewisse Unsicherheit schwang in allen Arbeitsbereichen mit: Wie war das doch gleich? Wann muss ich nochmals wo sein? Schließlich wurden ebenfalls neun Monate zuvor die Playoffs 2020 gecancelt. Im Anschluss war lange nicht klar, ob und wie eine Eishockey-Saison in Deutschland 2020/21 aussehen würde. Erst am 19. Dezember begann die PENNY DEL Spielzeit. Ohne Fans. Dennoch war Erleichterung da. Endlich wieder Eishockey.

Heute, fast ein Jahr später, konnten wir einen ähnlichen Meilenstein feiern. Zwar gab es in Sachen Saisonplanung dieses Mal keine Fragezeichen. Dafür aber an anderer Stelle. Große Fragezeichen. An einer wichtigen Stelle. Lange Zeit war nicht klar, ob, wann und wie Zuschauer in den Arenen und Stadien in Deutschland zugelassen werden. Zu welchem Prozentsatz darf die SAP Arena gefüllt werden. Unter welchen Bedingungen, unter welchen Voraussetzungen. Welche Rolle spielen Inzidenzwert, Impfquote oder andere Kennzahlen. In völliger Abhängigkeit der politischen Entscheidungsträger wurden verschiedenste Konzepte geplant. Immer mit dem Wissen, dass sich jederzeit und kurzfristig alles wieder ändern kann.

Erst mit der jüngsten Corona-Verordnung, die Ende August und damit rund zwei Wochen vor dem ersten Heimspiel der Champions Hockey League verabschiedet wurde, war klar: Beim Spiel gegen die Devils aus Cardiff am Abend des 02. September werden 50 Prozent der maximal genehmigten Zuschauerkapazität freigegeben. WUMMS. Wir dürfen die Tore wieder öffnen. Zuschauer, Fans, Partner, Freunde und Sponsoren können wieder kommen. Endlich, nach fast 18 Monaten leeren Rängen. 7.033 Zuschauer dürfen vorerst wieder Live-Eishockey genießen, dürfen klatschen, singen, tanzen und jubeln. Das Hygienekonzept liegt längst griffbereit. Endlich kommt es zum Tragen. Die 3G-Regelung ist unumgänglich, ebenso eine gesicherte Kontaktnachverfolgung und erhöhte Hygienemaßnahmen.

Was folgte, war dennoch ein Planungs- und Arbeitsmarathon. Rund 8.000 Dauerkartenkunden mussten bearbeitet, die Essens-Outlets in den Umläufen in Betrieb genommen und die Fanshops bestückt werden. Unzählige An- und Nachfragen trafen in den Tagen und Wochen nach Bekanntgabe der Zuschauerrückkehr per Mail, Anruf oder Social Media bei uns ein. Ihr wart voller Vorfreude, wir waren voller Vorfreude. Und dann war er da, der Tag, an dem das Leben in die SAP Arena zurückkehrte. Schon lange vor Öffnung hatten sich die ersten von euch auf unserem Gelände eingefunden. Trafen sich mit Freunden und Bekannten. Den Reaktionen nach zu urteilen hatte man sich mitunter lange nicht gesehen. Es ist 17.30 Uhr und endlich sind die Drehkreuze scharfgestellt. Nur wenige Augenblicke später stürmen die ersten Zuschauer ins Treppenhaus, nach oben, in den Block, auf den Platz. Nach fast 18 Monaten füllt sich die SAP Arena langsam wieder mit Menschen. Über 4.000 sind es am Ende. Nach wenigen Spielminuten wird auch schon einer der Klassiker angestimmt: „Oh, wie ist das schön.“ Endlich wird wieder Eishockey in Mannheim gespielt. Endlich wieder mit Fans. Endlich wieder #einermehr

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