Gegnercheck: Düsseldorfer EG
In Düsseldorf wird man sich an die Spielzeit 2020/21 nur ungern zurückerinnern. Nach einem furiosen Saisonstart mit acht Siegen aus den ersten zehn Partien fiel die DEG zwischen der gruppeninternen Phase und der Verzahnungsrunde in ein sportliches Loch, was zur Folge hatte, dass die Rot-Gelben erstmals seit der Rückkehr von Cheftrainer Harold Kreis die Playoffs verpassten.
Geht es nach den Verantwortlichen, soll in dieser Saison wieder der Sprung unter die Top zehn gelingen. Dass dieses Unterfangen kein einfaches werden dürfte, ist in erster Linie der Wirtschaftlichkeit des Clubs geschuldet. Ob der Folgen der Corona-Pandemie bekam die Sportliche Führung einen Sparkurs mit stark reduziertem Spieleretat aufgebrummt. Wenig verwunderlich also, dass nicht wenige die DEG als Abstiegskandidaten sehen.
Unter den zwölf Abgängen sind prominente Spieler zu finden, die Niki Mondt & Co. zwar gerne weiterhin im Trikot der DEG gesehen hätten, der schmale Geldbeutel machte eine Weiterbeschäftigung jedoch unmöglich. Vor allem der Verlust von Topverteidiger Nicolas B. Jensen, der nach Berlin wechselte, tat weh. Mit Ken Andre Olimb, Jerome Flaake und Maximilian Kammerer verließen zudem drei tragende Offensivsäulen den Club. Immerhin hielten wichtige Stützen der Mannschaft wie Alexander Barta, Daniel Fischbuch, Kyle Cumiskey, Bernhard Ebner oder Marco Nowak den Rheinländern die Treue.
Jugend forscht
Bei der Auswahl der Neuzugänge war Mondt zur Improvisation gezwungen, setzte auf die junge Karte. Neun der 13 Spieler, die den Weg nach Düsseldorf fanden, sind gerade einmal 25 Jahre alt oder jünger. Einige davon sind zwar in der PENNY DEL keine unbekannten Gesichter, tragende Rollen hatten sie bei ihren vorherigen Clubs aber nicht. Zudem lotste der Sportliche Leiter gleich vier Akteure ins Rheinland, die in der vergangenen Saison noch in der DEL2 ihre Brötchen verdienten. Niklas Heinzinger stand bei den Tölzer Löwen unter Vertrag, Carter Proft, Mike Fischer und Stephen MacAulay standen auf der Gehaltsliste der Löwen Frankfurt. Ebenfalls neu in Düsseldorf sind die DEL-erfahrenen Angreifer Jerry D’Amigo und Brett Olson. Der 30-jährige US-Amerikaner D’Amigo kennt die Liga noch aus seiner Zeit in Ingolstadt, Olson ging in der Saison 2020/21 für die Krefeld Pinguine auf Torejagd.
Inwieweit sich der von den Gesellschaftern verordnete Sparkurs auf die sportlichen Erfolge auswirkt, wird sich im weiteren Saisonverlauf sicherlich noch zeigen, mit dem Saisonauftakt hat die DEG bereits einige Kritiker und Skeptiker überrascht. Denn die jungen Wilden von Kreis, der hervorragende Arbeit leistet, stehen nach acht absolvierten Spieltagen mit 16 Punkten knapp hinter den Adlern auf Platz vier, setzten sogar mit einem 3:1-Auswärtserfolg beim amtierenden Meister aus Berlin ein deutliches Zeichen.