09.10.2021

Gegnercheck: ERC Ingolstadt

Gegnercheck: ERC Ingolstadt

Nach einer starken Hauptrunde 2020/21 schickte der ERC Ingolstadt mit dem EHC Red Bull München einen der großen Titelfavoriten im Viertelfinale in den Sommerurlaub, scheiterte allerdings in der Vorschlussrunde am späteren Meister Eisbären Berlin. Auf die erste Halbfinalteilnahme seit fünf Jahren hätten die Ingolstädter eigentlich stolz sein können, sie waren es aber nicht.

Dass am Ende das Gefühl der Enttäuschung überwog, spricht für die gestiegenen Ansprüche an der Donau. Nach sportlich eher bescheidenden Spielzeiten will der ERCI wieder ein Wörtchen im Kampf um die Titelvergabe mitreden. Dafür hat Sportdirektor Larry Mitchell den 2020 durch späte Transfers ordentlich aufgemotzten Kader noch einmal punktuell verstärkt.

Mit Karri Rämö und Kevin Reich stehen in dieser Spielzeit zwei neue Goalies bei den Panthern zwischen den Pfosten. Der Finne Rämö, 166-facher NHL-Torhüter, soll den abgewanderten Michael Garteig ersetzen, Reich möchte nach seinem Wechsel aus München den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen. Die Defensivabteilung ist auf dem Papier stärker besetzt als im Vorjahr. Mit Matt Bodie und Ben Marshall konnte Mitchell zwei Leistungsträger von einer Weiterbeschäftigung überzeugen. Zwar schmerzte der Abgang von Morgan Ellis nach Berlin, adäquaten Ersatz fand der ERCI aber in David Warsofsky. Der kleingewachsene US-Amerikaner zählte bis zu seinem Engagement in Ingolstadt zu den besten Verteidigern der AHL. Zudem gelang es dem Sportdirektor, mit Leon Hüttl und Simon Gnyp zwei der begehrtesten U23-Spieler auf dem Markt zu verpflichten.

Bis in die Tiefe gut besetzt

Wayne Simpson und Louis-Marc Aubry konnten derweil im Angriff gehalten werden und bekamen zur aktuellen Spielzeit den spielstarken Chris Bourque an die Seite gestellt, der zuletzt in München zu überzeugen wusste. Nach dem Wechsel von Tim Wohlgemuth zu den Adlern fanden die Ingolstädter Verantwortlichen in Jerome Flaake Ersatz. Mit Daniel Pietta und Mirko Höfflin ist der Panther-Angriff auf dem deutschen Sektor ohnehin ganz ordentlich aufgestellt. Dass die dritte Reihe aus dem dänischen Nationalspieler Frederik Storm, Brandon DeFazio und Justin Feser besteht, spricht für die Tiefe im Kader der Ingolstädter.

Der Auftakt in die Saison verlief aber eher durchwachsen oder gar enttäuschend. Denn mit vier Siegen aus neun Partien rangieren die Panther lediglich auf Rang zehn. Vor allem in der Defensive läuft es noch nicht rund. Beide Torhüter konnten bislang nicht wirklich überzeugen, auch das Unterzahlspiel hat mit 72,97 Prozent noch reichlich Luft nach oben. Dafür zählt das Powerplay zu den Waffen der Ingolstädter. Mit 27,03 Prozent steht das Team von Trainer Doug Shedden ligaweit auf Rang zwei.

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