Gegnercheck: Schwenninger Wild Wings
Die Playoffs ganz knapp verpasst, aber die mit Abstand beste Saison seit der DEL-Rückkehr 2013 gespielt: Die Schwenninger Wild Wings haben in der vergangenen Spielzeit nicht wenige positiv überrascht. Offensiv wusste das Team von Trainer Niklas Sundblad zu überzeugen, mit Joacim Eriksson stand ein extrem stabiler Schlussmann zwischen den Pfosten. Nach gezielten Verstärkungen soll in diesem Jahr eigentlich die Playoff-Teilnahme gelingen. Eigentlich.
Denn der Start verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack der Wild Wings. Nur sechs magere Punkte nach elf Partien, Tabellenschlusslicht, die wenigsten Tore, verhältnismäßig zu viele Gegentore – vieles, was in der vergangenen Saison funktioniert hat, will bislang einfach nicht klappen. Nicht selten sind die Schwarzwälder gut in der Partie, unterliegen am Ende aber dennoch. Noch scheint Sportdirektor Christof Kreutzer ob der sportlichen Durststrecke nicht die Geduld zu verlieren. Allzu viele Niederlagen dürfen sich die Wild Wings aber sicher nicht mehr erlauben. Schließlich schwebt über allen Teams im Tabellenkeller das Abstiegsgespenst.
Dass es offensiv noch nicht rund läuft, kann mit den Abgängen der beiden Vorjahrestopscorern Andreas Thuresson und Troy Bourke in Verbindung gebracht werden. Das Brüderpaar Alexander und Daniel Weiß musste ebenfalls weichen und auch Jamie MacQueen durfte nicht bleiben. Allerdings wurden mit Max Görtz aus Wolfsburg und Ken André Olimb sowie Alexander Karachun aus Düsseldorf drei ligabekannte und torgefährliche Angreifer geholt. Der Schwede Patrik Lundh aus Linköping weiß nach 28 Punkten aus 52 Partien in der Vorsaison ebenfalls, wo des Gegners Tor steht. Doch der 33-jährige Routinier ist bislang noch nicht in Schwenningen angekommen. Auch das kongeniale Brüder-Duo Tyson und Tylor Spink braucht in diesem Jahr etwas länger, um in Fahrt zu kommen.
Hinter den eigenen Ansprüchen zurück
Ähnlich verhält es sich mit Verteidiger Colby Robak, der in der Corona-Saison die Offensive mit sechs Toren und 27 Vorlagen tatkräftig unterstützte. Von Dylan Yeo, Christopher Fischer und Benedikt Brückner trennte man sich, dafür kamen unter anderem John Ramage von Meister Berlin und Niclas Burström aus Skelleftea. „Ich denke, dass die neuen Jungs uns vor allem mehr Stabilität verleihen werden“, äußerste sich Kreutzer vor Saisonstart in der Eishockey NEWS. „Wir wollen auf unser letztes Jahr aufbauen“, machte Sundblad während der Vorbereitung kein Geheimnis daraus, dass der Blick nach oben geht und ein besseres Ergebnis eingefahren werden soll. Aktuell sind die Wild Wings davon aber ein ganzes Stück entfernt.
Foto: Sven Lägler