Performance-Check: Bietigheim Steelers
Beide Duelle gegen die Bietigheim Steelers gingen im laufenden Wettbewerb an die Adler. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich seit dem letzten Aufeinandertreffen beim Aufsteiger getan hat.
Form: Ja, es gibt sie, die Glanzlichter, die ganz besondere Spiele und Ergebnisse. Aber sie sind rar gesät. Die Steelers stecken im Tabellenkeller fest. Die Bilanz der letzten neun Begegnungen ist mit fünf Siegen und vier Niederlagen fast ausgeglichen. Dabei ist der Ausgang der Partien aber offenbar unvorhersehbar. So gab es ein klares 4:0 gegen Augsburg, während es gegen Krefeld eine 1:4-Niederlage setzte. München wurde mit 6:3 bezwungen, der DEG unterlagen die Schützlinge von Trainer Daniel Naud kurz darauf mit 1:4. Mal gelingen viele Treffer, mal wenige, mal steht die Defensive stabil, mal unsicher. Konstanz sucht man bei den Steelers eher vergeblich.
Augen auf: Evan Jasper sammelte in den jüngsten sieben Partien sechs Tore und vier Assists. Der 29-jährige Kanadier gehörte bereits in der vergangenen Saison zum DEL2-Kader, hatte aber kaum Anpassungsschwierigkeiten an die DEL. Nach 33 Partien steht der Angreifer bei elf Toren und vierzehn Vorlagen. Der eher kleingewachsene Linksschütze gilt zudem als Führungs- und Vielspieler.
Topperformer: Es ist leicht, in dieser Kategorie den Topscorer des Teams zu wählen. Im Fall von Bietigheim führt daran aber kein Weg vorbei. Denn Riley Sheen ist für mehr als jeden vierten Treffer der Steelers verantwortlich. Schon 24-mal traf der erst 27 Jahre alte Kanadier bereits ins Schwarze. Insgesamt haben die Steelers überhaupt erst 89 Treffer erzielen können. Davon wurden 22 Tore mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis verbucht. Auch in dieser Kategorie hat Sheen mit sechs Powerplaytreffern einen gewaltigen Anteil an der guten Überzahlquote von 22,68.
Achillesferse: Das Schlussdrittel gehört nicht zu den Stärken der Steelers. Ganz im Gegenteil. Einfach runtergebrochen verliert Bietigheim seine Partien meist in den letzten 20 Minuten. Fast doppelt so viele Gegentore als eigene Tore fangen sich die Steelers im Schlussabschnitt ein. Daneben stellt Bietigheim mit 68,87 Prozent das schlechteste Unterzahlspiel der gesamten Liga. Auch das Verhältnis von geschossenen zu bekommenen Treffern ist bei keinem Team schlechter als bei den Steelers.
Faustpfand: Torhüter Sami Aittokallio ist die defensive Lebensversicherung des Teams. Als der Finne verletzungsbedingt ausfiel, lief bei den Steelers überhaupt nichts zusammen. Der 29-Jährige überzeugt mit einer Fangquote von 92,04 Prozent. Er gehört dabei zu den Schwerstarbeitern in der Liga, bekam in seinen bislang 19 Einsätzen fast 700 Schüsse auf seinen Kasten.
Ausfälle/Zugänge: Nach der Posse um Stürmer Avery Peterson, der als Ersatz für Mitch Heard geholt wurde und in der vergangenen Woche den Club ohne Rücksprache für ein ECHL-Engagement verlassen hatte, bleibt die Offensive dünn besetzt. Denn auch Norman Hauner und Benjamin Zientek fallen noch auf unbestimmte Zeit aus. Immerhin konnten sich die Steelers erst kürzlich die Dienste von Valentin Busch sichern, der zuletzt noch bei den Grizzlys Wolfsburg unter Vertrag stand.
Rückblick: Bei der 2:4-Niederlage mussten die Steelers zwei Treffer in Unterzahl hinnehmen, standen am Ende bei einer Erfolgsquote von nur 60 Prozent.