07.01.2022

Performance-Check: Schwenninger Wild Wings

Performance-Check: Schwenninger Wild Wings

Packend, emotional, körperbetont und hitzig – die Derbys in der PENNY DEL zwischen den Adlern und den Wild Wings aus Schwenningen haben es in sich. Im laufenden Wettbewerb konnten beide Teams jeweils eine Partie für sich entscheiden. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich seit dem letzten Aufeinandertreffen bei den Wild Wings getan hat.

Form: Sportlich lief es für die Wild Wings lange Zeit überhaupt nicht rund. Das Überraschungsteam der verkürzten Saison 2020/21 steckte im Tabellenkeller fest, die Trendwende wollte einfach nicht gelingen. Die Konsequenz: Mitte November zogen die Schwenninger Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von Headcoach Niklas Sundblad und seinem Assistenztrainer Gunnar Leidborg. Mit Christof Kreutzer, Sportlicher Leiter und Cheftrainer in Personalunion, kehrte kurzfristig der Erfolg zurück, ehe die Mannschaft in alte Verhaltensmuster zurückfiel und zwischen Ende November und Ende Dezember nur eine von acht Partien für sich entscheiden konnte. Inzwischen haben sich die Wild Wings aber wieder etwas gefangen, die jüngsten fünf Partien gegen Krefeld, München, Nürnberg, Düsseldorf und Köln konnten allesamt gewonnen werden.

Augen auf: Zwölf Tore und 13 Vorlagen – das Zwischenzeugnis von Max Görtz im Dress der Wild Wings kann sich absolut sehen lassen. Der 28-Jährige wechselte im vergangenen Sommer von Wolfsburg nach Schwenningen und führt derzeit die interne Scorerwertung an. Zudem zählt Görtz, guter Schlittschuhläufer und mit einem starken Schuss ausgestattet, zu den wenigen Spielern im Kader der Schwarzwälder, die eine positive Plus-Minus-Bilanz (+5) vorzuweisen zu haben.

Topperformer: Akteure wie Travis Turnbull hat man lieber als Teamkollege denn als Gegenspieler. Der mittlerweile 35-jährige US-Amerikaner ist für seine härtere Gangart bekannt, gilt aber auch als Leader, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt und die anderen Spieler mitreißt. Dass der Routinier auch punkten kann, wird beim Blick auf die Zahlen deutlich. 14 Tore und zehn Assists stehen nach 36 Partien zu Buche. Damit hat der Rechtsschütze seine Punktausbeute aus der zurückliegenden Spielzeit mehr als verdoppelt.

Faustpfand: Läuft eine Mannschaft über Monate ihrer Form hinterher, sucht man als Außenstehender oftmals vergebens nach dem Faustpfand. So verhält es sich derzeit auch bei den Wild Wings. In vielen Bereichen hat das Team noch reichlich Luft nach oben. Immerhin funktioniert das Penalty Killing ganz ordentlich. Mit 80,3 Prozent kommt das sechstbeste Unterzahlspiel der Liga aus dem Schwarzwald.

Achillesferse: Die größte Baustelle ist das Torschießen, denn die Wild Wings stellen hinter Ausgburg das zweitharmloseste Team der Liga. Nur 87-mal zappelte die Scheibe bislang im gegnerischen Netz. Selbst in Überzahl fällt es den Schwenningern schwer, zum Torerfolg zu kommen.       

Personal: Niclas Burström fällt mit einer Handfraktur noch bis Ende Februar aus, David Cierny ist aufgrund von Rückenproblemen auf unbestimmte Zeit außer Gefecht gesetzt. Gleich doppelt schlugen die Wild Wings auf dem Transfermarkt zu. Um den glücklosen Patrik Lundh zu ersetzen, der zu Färjestad BK gewechselt ist, lotsten die Wild Wings den Ex-Nürnberger Brett Pollock nach Schwenningen. Zudem stürmt nun Jordan George, bis dato Topscorer des EHC Freiburg aus der DEL2, für den Tabellenvorletzten.

Rückblick: Beim 1:0-Erfolg der Wild Wings ließ Joacim Eriksson die Adler reihenweise verzweifelen. Der schwedische Keeper parierte alle 31 Schüsse der Mannheimer und feierte seinen bislang einzigen Shutout im laufenden Wettbewerb.

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