Performance-Check: Eisbären Berlin
Duelle zwischen den Adlern und den Eisbären haben seit einigen Jahren Derby-Charakter. Die Rivalität beider Fanlager ist riesig, lieferten sich die zwei besten Mannschaften der jüngsten Zeit in Deutschlands höchster Eishockey-Spielklasse etliche denkwürdige Schlachten. Im laufenden Wettbewerb standen sich Mannheim und Berlin bereits dreimal gegenüber. Zwei Spiele gingen an die Adler, eine Partie konnten die Eisbären für sich entscheiden. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich seit dem letzten Aufeinandertreffen Mitte Januar bei den Hauptstädtern alles getan hat.
Form: Die Eisbären sind – so schwer uns diese Formulierung auch fällt – derzeit das Maß aller Dinge. Mit 89 Punkten auf dem Konto rangiert die Mannschaft von Trainer Serge Aubin unangefochten auf Platz eins der Tabelle. Dass die Berliner mit einer Siegesserie von fünf Spielen am Freitag in Mannheim aufschlagen, spricht für die beeindruckende Form des Teams. Allerdings bleibt abzuwarten, wie viele Spieler den Eisbären für das Spitzenspiel zur Verfügung stehen. Der Ligaprimus hatte zuletzt mit einigen Corona-Infektionen zu kämpfen.
Augen auf: Kevin Clark ist derzeit gut drauf. Der quirlige Angreifer, der vor der Saison aus Rapperswil kam, sammelte in den vergangenen vier Partien vier Scorerpunkte (zwei Tore / zwei Vorlagen). Zwar produziert der inzwischen 34-jährige Kanadier nicht mehr zuverlässig wie in den vergangenen Jahren, mit zehn Treffern und 15 Assists gehört er aber immer noch zu den besten Angreifern seines Teams.
Topperformer: Matt Whites Bilanz kann sich zweifelsfrei sehen lassen. In 43 Partien erzielte der US-Amerikaner 25 Treffer, zu 25 weiteren Toren lieferte er die Vorarbeit. Mit satten 50 Punkten ist der US-Amerikaner hinter Jason Akeson, Riley Sheen und Teamkamerad Marcel Noebels viertbester Scorer der PENNY DEL.
Achillesferse: Die eine Schwachstelle im Spiel der Eisbären gibt es nicht. Luft nach oben hat der Tabellenführer der PENNY DEL allerdings in Überzahl. 23 Powerplay-Tore erzielten die Eisbären mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis. Das ergibt eine Erfolgsquote von 17,29 Prozent. Lediglich die Mannschaften aus Nürnberg, Krefeld und Schwenningen wussten ihre numerische Überlegenheit seltener zu nutzen als die Berliner.
Faustpfand: Das Offensivspiel der Eisbären ist Trumpf. Satte 158 Tore erzielten die Hauptstädter im laufenden Wettbewerb – Ligabestwert. Mit White, Noebels, Blaine Byron, Leo Pföderl, Giovanni Fiore, Yannick Veilleux, Zach Boychuk und Clark haben bereits acht Spieler aus dem Kader die Zehn-Tore-Marke geknackt. Die Last des Toreschießens verteilt sich demnach auf mehreren Schultern, was die Berliner zu einem überaus unberechenbaren Gegner macht.
Personal: Kurz vor Schließung des Transfermarktes sind die Eisbären noch einmal auf dem Spielermarkt aktiv geworden. Auf Leihbasis verstärken Dominik Bokk und Johan Södergran die Berliner Offensive bis zum Saisonende. Verzichten müssen die Eisbären hingegen auf Korbinian Geibel, der mit einer Knieverletzung noch voraussichtlich bis Ende März ausfällt. Ob Pföderl und Mark Zengerle für das Duell mit Mannheim zur Verfügung stehen, ist noch offen. Pföderl plagen Leistenprobleme, Zengerle hat mit einer Unterkörperverletzung zu kämpfen.
Rückblick: Bei der 2:3-Niederlage in Mannheim Mitte Januar kassierten die Eisbären alle drei Gegentreffer im ersten Drittel.