Performance-Check: Eisbären Berlin
Ende September setzten sich die Adler Mannheim mit 4:2 in Berlin durch. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich seit dem ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften bei den Eisbären Berlin getan hat.
Form: So richtig rund läuft es bei den Eisbären in dieser Saison noch nicht. Nach einem schwachen Start und der aus Sicht der Berliner schmerzhaften Niederlagen gegen den großen Rivalen aus Mannheim ging das Team von Cheftrainer Serge Aubin dreimal in Folge als Sieger vom Eis. Gegen Düsseldorf (5:2), Ingolstadt (3:1) und Nürnberg (3:2 n.V.) sicherten sich die Eisbären satte acht Zähler. Doch wie schwankend die Leistungen des amtierenden Meisters in dieser noch jungen Spielzeit sind, zeigten das Heimspiel gegen Bietigheim sowie das Auswärtsspiel in Köln. Während die Eisbären stark dezimierten Steelers mit 2:4 unterlagen, gewannen sie in der Lanxess Arena mit 7:3. Am vergangenen Mittwoch mussten die Berliner bei der 3:4-Niederlage in München ohne Zähler die Rückreise antreten. Zu allem Überfluss kassierte der Meister am gestrigen Freitag eine enttäuschende 1:6-Heimniederlage gegen die Roosters. In der Tabelle belegen die Hauptstädter aktuell Rang zwölf, haben bereits 16 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.
Augen auf: Am 11. Oktober gaben die Eisbären die Verpflichtung von Alexandre Grenier bekannt. „Alexandre Grenier kennt die PENNY DEL und wird uns daher direkt weiterhelfen können. Er ist ein starker Bullyspieler, der auch selbst viele Scorerpunkte sammelt. Er ist ein Leader, der auf dem Eis körperlich präsent ist. Dieses Gesamtpaket hat uns dazu bewogen, ihn unter Vertrag zu nehmen“, wird Sportdirektor Stéphane Richer auf der Vereinswebsite zitiert. Und der Neuzugang hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Gleich in seinem zweiten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber erzielte der Kanadier zwei Tore, einen weiteren Treffer bereitete er mit vor. Nach vier absolvierten Partien steht der großgewachsene Angreifer bereits bei vier Scorerpunkten – keine allzu schlechte Bilanz.
Topperformer: An dieser Stelle kommen wir nicht um Marcel Noebels herum. Der 30-Jährige liefert verlässlich, mit vier Treffern und zehn Vorlagen führt er die teaminterne Scorerliste an. Doch Noebels Stellenwert für das mit zahlreichen Topspielern gespickte Team ist nicht nur an Punkten festzumachen. Der Linksschütze, der seit 2014 für die Berliner seine Schlittschuhe schnürt, hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert und zu einem echten Leader entwickelt, der für den Hauptstadtclub unersetzbar ist.
Faustpfand: Keine Frage, die Eisbären sind in der Breite und Tiefe des Kaders stark besetzt. Kommt der Eisbären-Express erst einmal ins Rollen, ist er nur schwer zu stoppen. Allerdings hatten die Eisbären bislang ihre Probleme, konstant starke Leistungen abzurufen.
Achillesferse: Die Doppelbelastung aus DEL und CHL hat womöglich größere Auswirkungen auf das Spiel der Eisbären als ihnen lieb sein kann, denn der Mannschaft scheint hinten raus oftmals die Puste auszugehen. 19 der bislang 40 Gegentore kassierte Berlin im Schlussdrittel.
Personal: Neben Grenier nahmen die Eisbären mit Lewis Zerter-Gossage jüngst einen weiteren Spieler unter Vertrag. Der 27-jährige Stürmer mit deutschem Pass wurde aber zunächst an die Lausitzer Füchse ausgeliehen. Zudem fehlen den Berlinern drei wichtige Spieler. Hinter dem Einsatz von Marco Nowak steht derzeit noch ein Fragezeichen, Verteidiger Brendan Guhle und Angreifer Yannick Veilleux fallen weiterhin auf unbestimmte Zeit aus. Immerhin konnte Peter Regin am gestrigen Freitag wieder mitmischen.
Rückblick: Mit zwei Überzahltoren und einem makellosen Unterzahlspiel stellten die Adler beim 4:2-Erfolg in Berlin die Weichen auf Sieg.