Teamcheck: Iserlohn Roosters
Lange Zeit mussten sie im Sauerland in der vergangenen Spielzeit zittern, am Ende aber konnten die Iserlohn Roosters die Klasse halten. Ob der Formkurve, die nach der Trennung von Cheftrainer Brad Tapper und der Amtsübernahme von Kurt Kleinendorst stetig nach oben zeigte, hielt sich der Umbruch zunächst in Grenzen. Von lediglich acht Akteuren trennten sich die Roosters im Sommer. Doch die positive Entwicklung der Schlussmonate konnte nicht in die neue Saison mitgenommen werden. In den ersten zehn Partien gelangen nur drei Siege, lediglich acht Zähler wanderten in dieser Zeit auf das Konto des IEC. Bereits am 15. Oktober wurde Kleinendorst beurlaubt, am 17. Oktober Ex-Adler-Trainer Greg Poss als Nachfolger vorgestellt. Seitdem geht es beim aktuellen Tabellenzehnten bergauf.
Schon zuvor herrschte Unruhe rund um den Club. Der dänische Neuzugang Felix Maegaard Scheel und der kanadische Angreifer Colin Smith verabschiedeten sich noch vor Saisonstart, Verteidiger Maxim Rausch zog ein Wechsel nach Crimmitschau vor. Der aktuelle Erfolg aber zeigt, dass das Team grundsätzlich nicht schlecht zusammengestellt wurde.
Bei der Wahl der Neuzugänge setzte Sportmanager Christian Hommel überwiegend auf Spieler, die in der Liga bekannt sind. Neu in der Defensive sind Tim Bender, der aus Nürnberg kam, sowie der Ex-Kölner Colin Ugbekile. Beide zählen zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft und sollen der in der Vorsaison oft wackeligen Abwehr wieder mehr Stabilität verleihen. Am schwersten dürfte der Verlust von Defensivkante Alec McCrea wiegen, der mit 1,91 Meter und 94 Kilogramm vor dem eigenen Tor aufräumte und sich zur neuen Saison Düsseldorf anschloss.
Foucault ein Faktor?
Besonders hart trafen die Roosters zudem die Abgänge von Taro Jentzsch und Joe Whitney. Als Ersatz für Whitney, der kurz vor dem Vorbereitungsstart mit der Bitte um eine Vertragsauflösung an den Club herangetreten war, verpflichtete Hommel den Letten Kaspars Daugavins. Der 34-jährige Stürmer, zuletzt für den SC Bern in der Schweiz aktiv, soll die 40 Punkte von Whitney auffangen. Bisher ist er auf einem guten Weg, hat nach 13 Partien 15 Scorerpunkte auf seinem Konto. Ebenfalls neu in der Offensive ist Rückkehrer Chris Brown, zuletzt in Nürnberg aktiv, der für Luke Adam kam.
Zudem sicherten sich die Roosters die Dienste von Valentin Busch, Yannick Proske und Maciej Rutkowski – allesamt entwicklungsfähige Youngster. Als eine Art Neuzugang gilt Routinier Kris Foucault. Der 31-jährige Kanadier hatte jüngst mit zwei schweren Verletzungen zu kämpfen. Knüpft Foucault an seine Leistungen aus vergangenen Tagen an, könnte er zu einem wichtigen Faktor im Iserlohner Angriffsspiel werden. Selbiges trifft auch auf Lean Bergmann zu, auch wenn dessen Rückkehr an den Seilersee nur von begrenzter Dauer ist. Der 23-jährige Nationalspieler wird aus privaten Gründen bis Ende des Jahres für die Roosters stürmen und im Anschluss zu den Adlern zurückkehren.
Foto: Jonas Brockmann