27.10.2022

Teamcheck: Löwen Frankfurt

Teamcheck: Löwen Frankfurt

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“ – so lautet das Motto der Löwen Frankfurt für die erste Saison nach dem sportlichen Aufstieg in die PENNY DEL. Dass die Mission Klassenerhalt jedoch kein Selbstläufer wird, dessen sind sich die Verantwortlichen bewusst. Dennoch geben sich die Löwen selbstbewusst und angriffslustig, sind nach gut einem Viertel der Hauptrunde die Überraschung des laufenden Wettbewerbs.

Mit bereits 23 Punkten auf der Habenseite rangieren die Hessen hinter Bremerhaven, München, Ingolstadt und Mannheim auf Rang fünf. Zudem zeigten die Löwen bereits nicht für möglich gehaltene Comebackqualitäten. In Berlin lagen sie gegen den amtierenden Meister mit 0:4 in Rückstand, ehe sie im Schlussabschnitt aufdrehten, vier Tore erzielten und sich bei der 4:5-Niederlage nach Verlängerung zumindest noch einen Punkt sicherten. Auch beim Blick auf die Spielerstatistiken reiben sich nicht wenige verwundert die Augen. Mit dem Ex-Bietigheimer Brendan Ranford, dem nachverpflichteten Carter Rowney sowie dem von den St. Louis Blues in der ersten Runde an Position 25 gedrafteten Dominik Bokk stehen gleich drei Löwen-Angreifer unter den sechs punktbesten Akteuren der Liga.

Bei der Zusammenstellung des Kader erhielten insgesamt 16 Spieler aus dem Aufstiegsjahr die Chance, ihre DEL-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Komplettiert wird der Kader mit neun Neuzugängen, von denen sich die Löwen einiges erhoffen. Zwischen den Pfosten setzen die Frankfurter auf bewährte Kräfte. Jake Hildebrand, Playoff-MVP der zurückliegenden DEL2-Saison, und Bastian Flott-Kucis bilden das Torhüterduo. Nicht nur, aber vor allem auf Hildebrands Schultern lastet ein immenser Druck. Der 29-jährige US-Amerikaner stand in elf der bislang 13 ausgetragenen Partien zwischen den Pfosten, wusste mit einer Fangquote von knapp 91 Prozent stets zu überzeugen. Keine Frage, die Löwen werden bis zum Ende der Hauptrunde einen Hildebrand in Topform benötigen, wenn sie dem Abstieg aus dem Weg gehen und sich vielleicht sogar für die Playoffs qualifizieren wollen.

Ausbaufähiges Überzahlspiel

Mit Reece Scarlett und Simon Sezemsky verpflichtete Sportdirektor Franz-David Fritzmeier zwei gestandene Profis für die Defensive. Scarlett, der zuletzt in der multinationalen KHL für Dinamo Riga aktiv war, bringt reichlich Erfahrung mit an den Main und ist in allen Spielsituationen einsetzbar. Sezemsky hingegen will bei den Löwen nach einer sportlich enttäuschenden Saison in Iserlohn einen neuen Anlauf nehmen und an seine Leistungen aus Augsburger Zeiten anknüpfen.

Im Sturm stehen Neu-Trainer Gerry Fleming neben den Aufstiegshelden Nathan Burns, Rylan Schwartz, Brett Breitkreuz, Dylan Wruck, Yannick Wenzel, Carson McMillan sowie den bereits genannten Ranford, Rowney und Bokk auch die Neuzugänge David Elsner, Ryan Olsen und Magnus Eisenmenger zur Verfügung. Trotz der an sich äußerst produktiven Offensive, mit 44 Treffern in 13 Partien zählen die Löwen zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga, lahmt das Powerplay noch etwas. Mit 12,82 Prozent Erfolgsquote sind in Überzahl nur die Iserlohn Roosters harmloser.

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