Performance-Check: Löwen Frankfurt

Der Aufsteiger sorgt für Furore, keine Frage. Dass die Löwen nach über einem Drittel der Hauptrunde auf Rang acht stehen und damit auf Playoff-Kurs sind, haben nur Wenige so erwartet. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich seit dem letzten Derby Ende Oktober bei den Hessen getan hat.

Form: Die Löwen haben derzeit Topspiel-Wochen. Zunächst gegen den Tabellenvierten Bremerhaven, dann gegen den Sechsten Straubing und vor zwei Tagen gegen Tabellenführer München, ehe heute Abend die Adler als Tabellenzweiter in die Mainmetropole reisen. Beachtlich sind die Ergebnisse: Ein 2:1-Erfolg über die Pinguins, eine denkbare knappe 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Tigers und gegen die Red Bulls beim 2:3 nur ein mageres Törchen schlechter. Die Ein-Tor-Differenz können die Frankfurter dabei ungeniert als ihr Saisonmotto ausgeben, denn stolze 16 der bislang 22 ausgetragenen Partien endeten mit nur einem Tor Unterschied.

Augen auf: Erst vor drei Wochen verpflichtet, hat Chad Nehring voll in Frankfurt eingeschlagen. In der DEL war der 35-jährige Deutsch-Kanadier bereits für Bremerhaven, Düsseldorf und Augsburg aktiv, wechselte vor der aktuellen Saison schließlich nach Grenoble. Die vielen verletzungsbedingten Ausfälle bei den Löwen zwangen die Verantwortlichen aber zum Handeln. Sie holten Nehring zurück nach Deutschland. Nach vier Partien steht der Angreifer bereits bei drei Toren und einer Vorlage, hat dabei allerdings stets in den drei Begegnungen gepunktet, die die Löwen am Ende verloren.

Topperformer: Seit der schweren Verletzung von Brendan Ranford lastet noch mehr Verantwortung auf Dominik Bokk. Zusammen mit Carter Rowney ist der deutsche Nationalspieler für ein Viertel aller Löwen-Tore verantwortlich. In den 22 bestrittenen Partien blieb der 22 Jahre alte Stürmer nur fünfmal ohne Punkt.

Faustpfand: Keine Frage, die Moral der Hessen ist in Takt. Die Mannschaft von Cheftrainer Gerry Fleming gibt sich niemals geschlagen, kämpft bis zur letzten Sekunden. Daher kommt es auch nicht von ungefähr, dass die Löwen fast die Hälfte ihre Tore im Schlussabschnitt erzielten. 29 der 64 eigenenTreffen fielen in den letzten 20 Minuten.

Achillesferse: Vor allem in den Special Teams haben die Löwen noch Verbesserungspotential. Das Unterzahlspiel liegt mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent gerade noch so im Mittelfeld. Das Powerplay der Hessen hingegen ist mit einer Quote von 13,85 Prozent erschreckend schwach. Lediglich die Düsseldorfer EG ist in numerischer Überlegenheit noch harmloser.

Personal: Das Verletzungspech hat die Hessen hart getroffen. Mit Jake Hildebrand, Reece Scarlett, Ryon Moser, Carson McMillan, Brett Breitkreuz, Rylan Schwartz und Brendan Ranford fehlten den Löwen zuletzt acht Stammkräfte angeschlagen oder verletzt. Zudem verpasst Ryan Olson das Derby aufgrund seiner Fünf-Spiele-Sperre. Aufgrund der vielen Ausfälle reagierte Sportmanager Franz Fritzmeier und lotste mit Beginn der Deutschland-Cup-Pause neben Nehring auch Jerry D’Amigo nach Frankfurt.

Rückblick: Im ersten Derby nach zwölf Jahren Ende Oktober ließen die Adler in der SAP Arena überhaupt nichts anbrennen. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart dominierte die Partie nahezu nach Belieben und fuhr am Ende einen ungefährdeten 5:1-Heimsieg ein.

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