Performance-Check: Eisbären Berlin
Bereits Mitte November hatten die Adler drei Duelle gegen die Eisbären Berlin absolviert. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich bei den Hauptstädtern getan hat, nachdem die Eisbären mit 4:3 nach Penaltyschießen in der SAP Arena gewinnen konnten.
Form: Es reicht ein schneller Blick auf das Klassement, um zu erkennen, dass diese Saison bislang nicht die der Eisbären ist. Als amtierender Meister hat das Team von Cheftrainer Serge Aubin definitiv andere Ansprüche, als ein Dasein im Tabellenkeller zu fristen. Zumindest das Thema Abstieg ist seit ein paar Spieltagen vom Tisch. Auch die Playoffs sind rein rechnerisch noch im Bereich des Möglichen. Allerdings beträgt der Abstand auf Platz zehn neun Zähler. Vor diesem Hintergrund schmerzen Niederlagen wie das 2:6 in Bietigheim vor zwei Wochen oder das 1:4 in Iserlohn Ende Januar doppelt. In den jüngsten drei Auftritten passte die Verfassung aber, so wurde in Schwenningen mit 6:4 gewonnen und Aufsteiger Frankfurt mit 3:1 besiegt. Bei der knappen 0:1-Niederlage in Wolfsburg verkaufte sich der aktuelle Rangdreizehnte teuer.
Augen auf: Erst Mitte Oktober verpflichtet, hat Alexandre Grenier dem Angriff der Eisbären mehr Durchschlagskraft verliehen. Zum einen hilft dem Team die Erfahrung des 31-jährigen Kanadiers, zum anderen ist die physische Präsenz des 1,95 Meter großen und 91 Kilogramm schweren Rechtsschützen nicht zu unterschätzen. In 27 Einsätzen verbuchte Grenier, der von 2019 bis 2021 bereits für Iserlohn in der PENNY DEL aktiv war, fünf Tore und 13 Vorlagen, ein Treffer und vier Assists davon gelangen dem Center in den jüngsten sechs Partien.
Topperformer: Marcel Noebels ist der Topscorer der Eisbären. Während seine 15 Treffer einen sehr soliden Wert darstellen, fallen seine 37 Assists deutlich mehr ins Gewicht. In der gesamten Liga hat kein Spieler häufiger ein Tor vorbereitet als der 30 Jahre alte deutsche Nationalspieler. Bereits in der neunten Saison geht der körperlich Robuste Angreifer für den Hauptstadtclub auf Torejagd und ist somit ein wohl nicht mehr wegzudenkender Teil der Eisbären-Offensive.
Faustpfand: Die Offensive ist nicht so sehr das Problem der Eisbären. 141 Tore sind ein Wert im Mittelfeld. Das Powerplay ist mit 27,27 Prozent das zweitbeste der Liga und selbst in Unterzahl konnten bereits vier Treffer erzielt werden. Sechs Spieler haben mehr als zwölf Treffer erzielt, was zudem für eine recht ausgeglichene Offensive spricht.
Achillesferse: Vor allem auswärts kassieren die Eisbären jede Menge Gegentore, im Schnitt 3,3. Entsprechend müsste Berlin stets mindestens vier eigene Treffer erzielen, um das Eis als Sieger zu verlassen. Vor allem Schlussmann Juho Markkanen kann rein statistisch nicht unbedingt überzeugen. Ein Gegentorschnitt von 3,04 und eine Fangquote von 89,41 Prozent sind vor allem für einen Import-Goalie keine guten Werte.
Personal: Lediglich hinter dem Einsatz von Verteidiger Marco Nowak steht ein Frageziechen.
Rückblick: Mit drei Toren binnen gut sechs Minuten machten die Adler im ersten Drittel aus einem 0:1-Rückstand ein 3:1. Doch Berlin glich die Partie 83 Sekunden vor Schluss aus und siegte am Ende nach Penaltyschießen.