Performance-Check: Löwen Frankfurt
Bislang wahren die Adler eine weiße Derby-Weste, haben alle drei Vergleiche mit den Löwen Frankfurt für sich entschieden. Vor dem vierten und letzten Hauptrundenduell schauen wir in unserem Performance-Check, was sich bei den Hessen in den vergangenen Wochen getan hat.
Form: Der Klassenerhalt ist gesichert, die Playoffs sind machbar – für den Aufsteiger läuft die Saison durchaus zufriedenstellend. Gegen die Topteams halten die Löwen gut mit, verloren gegen die Adler Anfang Januar erst im Penaltyschießen, unterlagen München danach denkbar knapp mit 2:3 und triumphierten im Anschluss über Ingolstadt mit 6:1. Beim 3:4 in Straubing verkaufte sich das Team von Cheftrainer Gerry Fleming ebenfalls teuer, auch bei der 3:5- beziehungsweise 2:4-Niederlage gegen Köln und Berlin hielt man gut mit. Die bisherigen Partien im Februar verliefen recht ausgeglichen. In Bremerhaven gab es ein knappes 1:2, Wolfsburg wurde mit 4:3 niedergekämpft, beim 1:2 nach Penaltyschießen in Düsseldorf holte man zumindest einen Zähler, ehe Augsburg vergangenen Dienstag mit 5:1 abgeschossen wurde. Im Kampf um die begehrten Playoff-Plätze mussten die Hessen jüngst einen Rückschlag einstecken. Am Freitag setzte es in der Hauptstadt eine 1:3-Niederlage gegen die Eisbären.
Augen auf: Drei Tore und ein Assist in den vergangenen vier Partien sind durchaus eine starke Ausbeute. Der Anfang November aus Frankreich verpflichtete Deutsch-Kanadier Chad Nehring hat die ihm zugedachte Rolle übernommen. Der 35 Jahre alte Routinier verleiht der Offensive mehr Durchschlagskraft und mehr Tiefe. Vor allem seit dem Ausfall von Topstürmer Dominik Bokk übernimmt Nehring noch mehr Verantwortung.
Topperformer: Carter Rowney musste sich zuletzt auf neue Nebenleute einstimmen. Nachdem Bokk verletzungsbedingt aussetzen muss, wanderte Brendan Ranford in die zweite Reihe. Der Paradesturm wurde gesprengt. Doch auch mit Brett Breitkreuz und einem immer wieder wechselnden dritten Stürmer gelingt es Rowney, der wie Bokk unlängst seinen Vertrag bei den Löwen verlängert hat, regelmäßig für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Mit inzwischen 18 Toren und 33 Vorlagen führt der 33-jährige Stanley-Cup-Sieger von 2017 die interne Scorerliste an.
Faustpfand: Nach der Verletzung von Bokk war zu befürchten, dass die Löwen Frankfurt deutlich seltener Erfolge feiern würden. Doch der Kader ist gut zusammengestellt, kompensiert den schweren Ausfall und kann weiter auf eine sehr solide Offensive bauen. Auffällig ist außerdem die starke Auswärtsbilanz des aktuellen Tabellenzehnten. 35 ihrer 69 Zähler holte Frankfurt auf fremdem Eis.
Achillesferse: Bei der zur Verfügung stehenden Offensivpower überrascht es doch sehr, dass das Powerplay auch kurz vor Hauptrundenende einfach nicht rund läuft. 16,03 Prozent bedeuten ligaweit den zweitschlechtesten Wert. Das Unterzahl gehört mit 76,06 Prozent auch eher zum hinteren Mittelfeld, zeigte sich zuletzt aber etwas verbessert. Außerdem gelangen den Löwen bereits fünf Tore in eigener Unterzahl.
Personal: Um Torhüter Jake Hildebrand zu entlasten, haben die Löwen vor rund drei Wochen Schlussmann Callum Booth unter Vertrag genommen. Auf Verletzungsseite schlägt lediglich Dominik Bokk ins Kontor, der mit einer Oberkörperverletzung noch für unbestimmte Zeit ausfällt.
Rückblick: Beide Teams schenkten sich über die gesamten 60 Minuten nichts. Die Adler gingen zweimal in Führung, zweimal konnten die Löwen ausgleichen. Dabei fiel das 2:2 erst fünf Sekunden vor Schluss. Im Penaltyschießen sorgte Nico Krämmer für die Entscheidung.