Im Auge des Adlers: ERC Ingolstadt
Am vergangenen Sonntag ging es Schlag auf Schlag: Nach dem 3:2-Erfolg in Köln, der dritte Auswärtssieg im dritten Auswärtsplayoff-Spiel, war um 16:23 Uhr klar, dass die Adler im PENNY DEL Halbfinale 2023 stehen. Um 17:32 Uhr, nachdem der EHC Red Bull München in Bremerhaven ebenfalls den Halbfinaleinzug perfekt machte, stand schließlich auch fest, dass der ERC Ingolstadt der Gegner der Adler in der Runde der besten vier Teams sein wird. Wir blicken auf das Duell mit den Panthern voraus. Im Auge des Adlers.
Form: Zum Ende der Hauptrunde zeigte der ERC Ingolstadt noch zwei Gesichter. Aus den letzten zehn Spielen holte das Team von Trainer des Jahres Mark French fünf Siege und ebenso viele Niederlagen. Darunter das durchaus beeindruckende 6:3 gegen Bremerhaven, das 4:1 gegen Wolfsburg und das 8:3 gegen Köln. Allerdings auch ein 1:5 gegen Berlin, eine 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen in Iserlohn und das 3:6 in Mannheim. In der Playoff-Serie gegen Düsseldorf ging es letztlich auch deutlich enger zu als es der 4:1-Serienendstand vermuten lässt. Jede Partie endete mit nur einem Tor Unterschied, gleich dreimal wurde die Entscheidung erst in der Verlängerung erzwungen. Besonders turbulent war dabei Spiel fünf. Ingolstadt lag bis zehn Minuten vor Spielende mit 3:6 zurück, ehe Ty Ronning neun Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich erzielen konnte und Stefan Matteau in der dritten Minute der Verlängerung die Panther ins Halbfinale schoss.
Direkter Vergleich: Die vier Hauptrundenpartien zwischen Mannheim und Ingolstadt gingen in Summe an die Adler – die Siege, eine Niederlage, 8:4 Punkte und 16:11 Tore. Mit Lean Bergmann und Markus Eisenschmid erzielten gleich zwei Adler-Spieler in einer Partie einen Hattrick gegen den ERC, Eisenschmid war mit insgesamt vier Treffern auch der erfolgreichste Adler-Torschütze gegen die Panther. Allerdings traf auch Mark Katic gerne in den Duellen mit den Schanzern (3), Kapitän Denis Reul schnürte im ersten Aufeinandertreffen einen Doppelpack. Auf Seiten der Ingolstädter waren Enrico Henriquez-Morales und Wojciech Stachowiak mit je zwei Treffern offensiv am erfolgreichsten.
Im Fokus: In der Hauptrunde hatten die Panther die viertbeste Offensive und die viertbeste Defensive. Mit einem Torverhältnis von 18:14 ist der Hauptrundenzweite in den Playoffs im Angriff statistisch besser unterwegs (3,6:3,25 Tore/Spiel), für Gegentore allerdings auch etwas anfälliger (2,8:2,5 Gegentore/Spiel). Im Angriff bestechen derzeit Ty Ronning mit (drei Tore, eine Vorlage), Wayne Simpson (zwei Tore, drei Vorlagen) und Justin Feser (zwei Tore, vier Vorlagen). Verteidiger Mat Bodie beweist mit sechs Vorlagen sein gutes Auge für den Mitspieler und sein Spielverständnis. Generell sind die vier Reihen der Ingolstädter stark und ausgeglichen besetzt. Die Special Teams konnten mit 20 Prozent Erfolgsquote im Powerplay und 82 Prozent im Penalty Killing bislang überzeugen.
Playoff-Historie: Dreimal standen sich Mannheim und Ingolstadt in der Schlussrunde bereits gegenüber. Ein Viertelfinale 2018, ein denkwürdiges Finale 2015 und ein Halbfinale 2012 gingen allesamt an die Adler.
Personal: Verteidiger Ben Marshall war zuletzt nicht im Aufgebot, auch Jerome Flaake fand sich auf der Tribüne wieder. Für Angreifer Brian Gibbons ist die Saison nach einer Beinverletzung indes vorzeitig beendet.