11.07.2023

Gegen den Rost

Gegen den Rost

Das Eis ist in die Nebenhalle Süd der SAP Arena zurückgekehrt. Aus gutem Grund. So haben einerseits die Spieler der Adler Mannheim seit dem gestrigen Montag neben dem Sommertraining im Gym nun wieder die Möglichkeit, optional ein paar Runden auf dem Eis zu drehen. Andererseits läuft seit einem Tag das diesjährige Prospect Camp – eine Art Vor-Ort-Trainingslager, bei dem rund 24 jüngere Spieler unter Anleitung des Adler-Trainerteams täglich eine Einheit auf dem Eis absolvieren. Nach rund drei Monaten ohne Schlittschuhe an den Füßen kehren die Jungs nach und nach auf den glatten Untergrund zurück. Und liefen sich dabei zunächst den Rost aus den Knochen.

„Für mich beziehungsweise uns Trainer sind es ganz generell die ersten Tage am Stück hier in Mannheim. Wir lernen die Infrastruktur kennen, den Staff, die Kabine und kommen auch erstmals als Coaches zusammen. Für uns und ebenso für die Spieler ist diese Woche der erste große Aufschlag. Alle sind noch ein wenig eingerostet, aber das wird sich schnell geben“, schildert Cheftrainer Johan Lundskog seine ersten Eindrücke. „Entsprechend haben wir für den Beginn des Camps den Fokus auf die Basics gelegt. Skaten, schießen, Puckhandling, das Gefühl für das Eis zurückbekommen. Im Laufe der Woche werden wir aber auch auf den Spielaufbau und die Zoneneintritte eingehen und uns den persönlichen Fähigkeiten der Jungs widmen“, erläutert der 38-jährige Schwede den Fahrplan für das Camp, das noch bis Freitag andauert.

Für die ersten 60 Minuten Eis nach der Sommerpause ging es in der Nebenhalle Süd am Montagnachmittag dann aber schon recht flüssig von statten. „Der erste Eindruck war wirklich positiv. Alle sind schon jetzt sehr willig, gieren nach den Neuerungen. Wir können erste Impulse setzen, die Grundzüge unseres Systems vorstellen, ein grobes Bild von dem Hockey zeichnen, das wir in der Saison spielen wollen“, zeigt sich auch Lundskog vom ersten Tag angetan. „Ich denke schon, dass man sagen kann, dass der Sommer langsam, aber sicher vorbei ist. Es ist das erste Mal, dass ich wieder in die Ausrüstung schlüpfe, dass wir wieder gesammelt als größere Gruppe aufs Eis gehen. Der erste Tag war noch ein bisschen wie ein Klassentreffen, aber das Niveau wird in den kommenden Einheiten sicher anziehen“, zieht Verteidiger Fabrizio Pilu ein erstes Zwischenfazit. „Es ist schön, wieder auf dem Eis zu stehen, wieder das Gefühl auf Schlittschuhen, aber auch für den Nebenmann zu bekommen. Es macht Spaß, ist aber auch anstrengend.“

Monatelang standen Ausdauer, Kraft und Mobilität im Sommertraining im Fokus. Seit dem gestrigen Montag hat aber das Eis wieder Einzug in die Nebenhalle Süd gehalten. Die Jungs sind auf den glatten Untergrund zurückgekehrt, haben erste Schüsse abgegeben, erste Pässe gespielt und ihre ersten Kreise gezogen. Das Trainerteam um Lundskog hat sich einen strukturierten Plan für die kommenden Tage zurechtgelegt, geben gezielte Anweisungen. Die Sommerpause ist vorbei, und auch der angesetzte Rost ist bereits verflogen.