31.08.2023

Ein Blick auf Europa: der HC Bozen

Ein Blick auf Europa: der HC Bozen

Nach einjähriger Abstinenz haben sich die Adler Mannheim wieder für die anstehende Champions-Hockey-League-Saison qualifiziert. Es ist bereits die siebte Teilnahme an der europäischen Eliteklasse. Ehe am 31. August der hochklassige Wettbewerb startet, werfen wir einen Blick auf unsere sechs Hauptrundengegner. Heute: der HC Bozen.

Wenn von europäischen Eishockeyclubs die Rede ist, ist am HC Bozen kein Vorbeikommen. Der Hockey Club gründete sich 1933 in der Landeshauptstadt Südtirols. Über 100.000 Einwohner leben in der Messe- und Universitätsstadt mitten in den Alpen. Der HC Bozen ist aber nicht nur ein traditionsreicher, sondern auch ein äußerst erfolgreicher Club. Von 1947 bis 2013 gehörte der HCB Südtirol Alperia ununterbrochen der höchsten italienischen Spielklasse an. Insgesamt stand Bozen in dieser Zeit 34-mal im Finale um die italienische Meisterschaft, 19-mal wurde der Titel eingefahren – Landesrekord.

2013 schloss sich Bozen der multinationalen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) an, sicherte sich unter dem heutigen Straubinger Trainer Tom Pokel gleich im ersten Jahr die Meisterschaft. Den Posten des Coaches hatten neben Pokel in den jüngsten Jahren übrigens noch einige andere bekannte Personen inne. So leiteten die ehemaligen Mannheimer Cheftrainer Greg Ireland und Doug Mason bereits ebenso die Geschicke des dreifachen Italienpokal-Siegers wie der letztjährige Augsburger Kai Suikkainen und Clayton Beddeos, der in der Saison 1999/00 als Stürmer für die Adler auflief und im Anschluss unter anderem auch in Iserlohn, Köln, Frankfurt und Ingolstadt in verschiedenen Funktionen hinter der Bande stand. Heute leitet mit Niklas Sundblad ein in Deutschland ebenfalls bekanntes Gesicht die Geschicke der Südtiroler.

Von Jagr bis Rosati

Doch nicht nur in der Trainerhistorie des HCB tauchen vertraute Namen auf. So stand Mannheims Torwartlegende und Publikumsliebling Mike Rosati sechs Jahre für Bozen zwischen den Pfosten, ehe er 1996 zu den Adlern wechselte. Auch die Familie Pavlu, um den ehemaligen Jungadler Jan Pavlu, genießt in Bozen einen besonderen Stellenwert. So schnürte Jans Großvater Jaroslav von 1969 bis 1980 hier die Schlittschuhe, sein Sohn Martin brachte das Kunststück fertig, von 1978 bis 2003 ununterbrochen beim HCB unter Vertrag zu stehen. Mit Bruno Zarrillo war ein weiterer Spieler bei den Foxes aktiv, der in Deutschland aus seinen Zeiten bei den Kölner Haien und den Ice Tigers Nürnberg noch bekannt ist. Sogar die lebende Eishockeylegende Jaromir Jagr absolvierte während des Lockouts 1994/95 fünf Partien für Bozen.

Nachdem zur Saison 2020/21 aus der EBEL die International Central European Hockey League wurde, zählt Bozen dort zu einem der insgesamt drei italienischen Vertretern. In der zurückliegenden Spielzeit stand der HC im Finale, unterlag dort allerdings Salzburg. Ihre Spiele tragen die Foxes in der 7.200 Zuschauer fassenden Sparkasse Arena aus, die 1994 eröffnet wurde. Insgesamt nehmen die Südtiroler bereits zum vierten Mal an der CHL teil, erreichten bislang zweimal das Achtelfinale. Mit den Verteidigern Scott Valentine, Davis Vandane und Blake Parlett sowie den Stürmern Brad McClure, Mike Halmo und Lucas Lessio gehören derzeit sechs Spieler dem aktuellen Kader an, die auch schon in der PENNY DEL aufgelaufen sind.

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