24.08.2023

Holzer: „Von Anfang an gewissen Standard gesetzt“

Holzer: „Von Anfang an gewissen Standard gesetzt“

Zum Ende der vergangenen Spielzeit hatte Korbinian Holzer mit einer langwierigen Verletzung zu kämpfen. Inzwischen ist der ehemalige NHL-Routinier wieder einsatzfähig und strotz nur so vor Tatendrang. Im Interview spricht Holzer über das fünftätige Kurztrainingslager im wunderschönen Kitzbühel, die Stimmung innerhalb der Mannschaft sowie seine Erwartungen an das kommende Wochenende.

Korbinian, in den zurückliegenden Spielzeit hast du verletzungsbedingt nur fünf Playoff-Spiele absolvieren können. Inzwischen stehst du aber wieder auf dem Eis und hast ein Testspiel bestritten. Wie hat es sich angefühlt?

Es fühlt sich wieder gut an. Die Reha und das Training über den Sommer haben geholfen. Von den beiden ersten Testspielen habe ich nur eines bestritten, um nicht gleich zu übertreiben. Aber in dieser Partie hat für mich alles gepasst. Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Die Hälfte der Vorbereitung ist rum. Zuletzt war die Mannschaft im Kurztrainingslager in Kitzbühel. Wie wichtig sind solche Maßnahmen, um gerade als neu formierte Mannschaft zusammenzuwachsen?

Wir haben viele neue Jungs im Team, daher ist es umso wichtiger, in der neuen Besetzung häufig zusammenzukommen. In einem Trainingslager sitzt man zwangsweise viele Stunden zusammen, ob im Training, im Bus oder im Hotel. Das hilft, um sich besser kennenzulernen. Dazu gibt es noch die eine oder andere Maßnahme, damit das Teamgefühl gestärkt wird, um eine Identität zu schaffen.

Wie ist denn insgesamt die Stimmung innerhalt des Teams? Von außen sieht es so aus, als hättet ihr gemeinsam eine Menge Spaß, ohne aber die notwendige Ernsthaftigkeit zu vernachlässigen.

Die Mischung ist gut. Die Neuen haben frischen Wind und Energie mitgebracht, das Trainerteam hat von Anfang an einen gewissen Standard gesetzt, den wir im Training und in den Spielen an den Tag legen. Damit ist die Seriosität gesetzt, ohne den Spaß vernachlässigen. Wir sind in der richtigen Richtung unterwegs und letztlich macht nichts mehr Spaß als zu gewinnen.

Neben einigen schweißtreibenden Eiseinheiten standen in Österreich auch die ersten beiden Testspiele auf dem Programm. Wie sind das 1:3 gegen Iserlohn sowie das 6:3 gegen Salzburg einzuordnen und zu bewerten?

Das erste Spiel gegen Iserlohn hat sich noch komisch angefühlt. Das ist beim ersten Spiel aber immer so. Man war lange weg vom Eis, von der Spielintensität. Das Timing stimmt noch nicht zu 100 Prozent, dazu eben ein neues System und jede Menge neuer Mitspieler. Es war klar, dass wir ein paar Startprobleme haben werden. Aber unter dem Strich war es kein schlechtes Spiel. Wir waren nach vorne noch nicht strukturiert genug und defensiv hatten wir noch ein paar Fehler, die zu Gegentoren geführt haben. Gegen Salzburg war dann schon ein ganz anderes Verständnis drin, mehr Vertrauen ineinander und in das System. Die Reihen haben besser funktioniert und auch die Special Teams waren deutlich stabiler.

Die neue Spielweise ist sehr lauffreudig, intensiv, aggressiv. Bist du selbst überrascht, dass die Umsetzung des Systems zu diesem frühen Zeitpunkt bereits so gut funktioniert hat?

Wir haben das Eishockey nicht neu erfunden, haben ein paar Stellenschrauben gedreht. Wir sind in allen drei Zonen einfach etwas aggressiver. Wir haben eine laufstarke Mannschaft, die gut mit dem Schläger arbeiten kann und mit der wir diese Intensität gehen können. Daher bin ich nicht wirklich überrascht. Es geht vielmehr darum, sich noch besser kennenzulernen, die Abstimmung weiter zu verbessern.

Vor dem CHL-Start am 31. August gegen Bozen stehen noch zwei Testspiele gegen Frankfurt und Bern auf dem Plan. Was erwartet du von beiden Partien in der SAP Arena? Auf was wird es für euch ankommen?

Die Derbys gegen Frankfurt sind immer heiße Spiele, egal, ob Vorbereitung oder in der Liga. Die Löwen haben sich sehr gut verstärkt, das Stadion wird recht voll sein, daher ist die Vorfreude groß. Bern hat große Ambitionen in der Liga, hat sich entsprechend über den Sommer verbessert und kommt ebenfalls mit einem neuen Trainer nach Mannheim. Ich bin sehr gespannt, was uns erwarten wird. Beide Partien werden unterschiedlich, sind aber ein guter Gradmesser. Dazu freuen wir uns, endlich wieder vor unseren eigenen Fans spielen zu können.