Performance-Check: Iserlohn Roosters
Mit 4:2 gewannen die Adler Mannheim Ende September das erste Kräftemessen mit den Iserlohn Roosters. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich bei den Sauerländern seit ihrem letzten Gastauftritt in der SAP Arena getan hat.
Form: Die rote Laterne, sie brennt am Seilersee. Nur drei Siege, davon einer in der Verlängerung und einer im Shootout, feierten die Roosters in den ersten 13 Ligaduellen. Die schwachen Leistungen mit teils deftigen Klatschen und die damit einhergehende magere Punkteausbeute wurden jüngst Cheftrainer Greg Poss zum Verhängnis. Am vergangenen Samstag zogen die Verantwortlichen die Reißleine, stellen den US-Amerikaner mit sofortiger Wirkung von all seinen Aufgaben frei. Vorerst übernimmt Pierre Beaulieu das Kommando hinter der Bande. Ob der vorübergehend beförderte Co-Trainer die Roosters in ruhigere Fahrwasser steuern kann, werden die nächsten Spiele zeigen. Immerhin holte die Mannschaft am zurückliegenden Sonntag in Straubing unter seiner Regie beim 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen über Straubing zwei Punkte.
Augen auf: Hunter Shinkaruk. Der 28-jährige Angreifer wurde Mitte Oktober verpflichtet. „Hunter weiß, wo das Tor steht, und bringt ein hohes Maß an Torgefahr und Dynamik mit. Uns fehlte in den letzten Spielen ein wenig der letzte Punch in Richtung Tor, er kann uns sofort dabei helfen, vor dem gegnerischen Kasten wieder erfolgreicher zu sein“, wird Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Roosters, in der Pressemitteilung des Clubs zitiert. Torgefahr hat der in Calgary geborene Linkschütze bislang noch nicht ausgestrahlt. In vier Partien für Iserlohn verbuchte er weder einen Treffer noch eine Vorlage, lediglich fünfmal schoss Shinkaruk auf des Gegners Tor. Den Kanadier jetzt schon als Fehleinkauf zu betiteln, wäre an dieser Stelle vermessen – seine Verpflichtung wird er allerdings zeitnah rechtfertigen müssen.
Topperformer: Einer, der das gegnerische Tor bereits getroffen hat, ist Tyler Boland. Der 27-jährige Kanadier ist aktuell mit vier Treffern und sechs Vorlagen Topscorer der Sauerländer. Für die vier Buden feuerte Boland 31-mal auf das Tor des Gegners, das entspricht einer Schussquote von knapp 13 Prozent.
Faustpfand: Wenn eine Mannschaft am Tabellenende steht, läuft nicht viel zusammen. Allerdings ist das Team der Roosters ein noch sehr junges, kann lernen, sich entwickeln. Hierhin besteht eine große Chance auf einen positiveren Verlauf.
Achillesferse: Drittschlechtestes Überzahlspiel (10,87 Prozent) und zweitschlechtestes Penalty Killing – die Specialteams der Roosters haben reichlich Luft nach oben. Zudem ist die Defensive sehr anfällig und löchrig, 60 Gegentore kassierte Iserlohn in den ersten 13 Partien. Allerdings drückt auch in der Offensive der Schuh ganz gewaltig, nur 27 eigene Treffer sind in der Statistik zu finden. Die Roosters haben etliche Baustellen, an denen sie dringend arbeiten müssen, wenn sie sich aus der Abstiegszone entfernen wollen.
Personal: Hubert Labrie (Oberkörperverletzung) fehlt den Roosters noch mehrere Wochen, der nachverpflichtete Verteidiger Brandon Gormley laboriert an einer Gesichtsverletzung. Sein Einsatz am Donnerstag ist fraglich.
Rückblick: Im ersten Vergleich mit Mannheim ging Iserlohn zweimal in Führung, unterlag am Ende aber mit 2:4.