Teamcheck: Straubing Tigers
Nachdem die Partie der Adler am Samstag in Köln das Topspiel zwischen den beiden erstplatzierten Teams der PENNY DEL gewesen ist, findet am morgigen Dienstag erneut das Spitzenspiel mit Mannheimer Beteiligung statt. Die Adler empfangen als Spitzenreiter die drittplatzierten Tigers aus Straubing. In unserem Teamcheck schauen wir, worauf der gute Saisonstart der Gäubodenstädter fußt.
Die Straubing Tigers sind längst kein Geheimtipp mehr. Ohne die Berücksichtigung der Saison 2019/20, in der die Playoffs Corona-bedingt abgesagt wurden, standen die Niederbayern in sechs der vergangenen sieben Jahre in der Endrunde. Ein wahres Ausrufezeichen. Auch wenn es bislang noch nicht für mehr als das Viertelfinale gereicht hat, schlossen die Tigers dreimal in Folge die Hauptrunde auf einem starken vierten Platz ab. Auf die Grundpfeiler dieses konstanten Erfolgs setzen die Verantwortlichen auch weiterhin. So wurde am guten Torhüter-Duo Hunter Muska und Florian Bugl festgehalten.
Auch der deutsche Stamm an Verteidigern mit Marcel Brandt, Stephan Daschner, Benedikt Kohl, Raubein Cody Lampl, Youngster Adrian Klein sowie Mario Zimmermann wurde behalten. Neu sind die Importspieler Philip Samuelsson aus Bremerhaven, Nicolas Mattinen aus Villach und Justin Braun, der im vergangenen Jahr noch für die Philadelphia Flyers in der NHL aufgelaufen ist. Sie ersetzen Ian Scheid, Mark Alt und Trent Bourque. Vor allem Mattinen hat in den ersten Partien bereits seine offensiven Fähigkeiten unter Beweis gestellt, ist zweitbester Scorer seines Teams, überzeugt mit einer starken Zweikampfquote (rund 60 Prozent), einem harten Schuss und schluckt ordentlich Eiszeit.
Umbruch in der Offensive
Im Angriff fiel der Umbruch größer aus. Sieben neue Stürmer muss Trainer Tom Pokel integrieren. Während Michael Clarke und Tyler Sheehy die Liga aus Augsburg beziehungsweise Nürnberg kennen, stoßen Justin Scott und Cole Fonstad aus Nordamerika zum Team. Außerdem setzen die Tigers mit der Verpflichtung von Marcel Müller auf die Erfahrung des 35-Jährigen, der zuletzt in Diensten der Krefeld Pinguine Topscorer der DEL2 war. Bislang knüpft der frühere Nationalspieler nahtlos an seine starken Leistungen an, steht mit vier Toren und drei Vorlagen auf Rang eins der internen Scorerliste.
Die Ex-Adler Taylor Leier (Schweden) und Luke Adam (Tschechien) verließen dagegen den Viertelfinalgegner der Mannheimer von 2021 und 2022. Zudem verließ mit Travis St. Denis auch der zweitbeste Punktesammler der zurückliegenden Spielzeit die Tigers Richtung Ingolstadt. Der Verlust von Jason Akeson muss ebenfalls kompensiert werden, war der ehemalige NHL-Spieler doch für insgesamt 19 Tore und 28 Vorlagen verantwortlich. Mit JC Lipon wurde aber der viertbeste Scorer gehalten, der vor allem aufgrund seiner 20 Tore eine wertvolle Stütze des Offensivspiels war. Allerdings laborierte der 30 Jahre alte Kanadier zuletzt an einer Unterkörperverletzung. Ob Lipon die Reise nach Mannheim antreten wird, war zuletzt noch fraglich.
Dabei liegt die Grundausrichtung der Tigers dieses Jahr deutlich stärker auf einer stabilen Defensive, was sich sowohl an einer starken Unterzahlquote von 92 Prozent als auch an den ligaweit zweitwenigsten Gegentoren (13) erkennen lässt. Mit Siegen gegen München (4:2) und Bremerhaven (4:3 n.V.) haben die Tigers jüngst gezeigt, dass sie eine schwer zu spielende Mannschaft sind. Der klare 7:1-Erfolg am Sonntag in Augsburg hat dem Selbstvertrauen zusätzlich gutgetan.