Tiefensee: „Berlin wird es uns sehr, sehr schwer machen“
Arno Tiefensee ist mit seinen gerade einmal 21 Jahren der sichere Rückhalt der Adler. Wie es der stoisch ruhige Schlussmann schafft, auch in den Playoffs Souveränität und Sicherheit auszustrahlen, verrät er im Interview.
Arno, zum Auftakt gegen Berlin gab es einen klaren 7:1-Erfolg. Am Ende ist es aber auch nur ein Sieg, oder?
Ja, wir dürfen uns auf keinen Fall der Illusion hingeben, dass wir jetzt durch diese Serie marschieren. Die Eisbären sind ein gutes Team, das haben sie einmal mehr die gesamte Hauptrunde über bewiesen. Wir müssen uns im nächsten Spiel wieder ein Stück verbessern, denn auch die Berliner werden sich verbessert präsentieren. Es wird sicher eine lange, eine enge Serie zwischen zwei guten Teams. Berlin wird es uns im weiteren Verlauf sehr, sehr schwer machen.
Spiel zwei des Viertelfinals steigt in der SAP Arena. Es ist erst das zweite Playoff-Heimspiel. Wie wichtig ist der Faktor Fans?
Enorm. Die Fans im Rücken zu haben, ist immer schön. Das gibt uns zusätzliche Energie, sorgt für einen Push. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es morgen wieder ein sehr stimmungsvolles Spiel wird.
Im Eishockey spielen Statistiken und Historien eine große Rolle. Selbstredend werden Zahlen, Trends und Geschichten auch zu den Playoffs herangezogen. Spielen solche Dinge für euch Spieler auch eine Rolle?
Bedingt. Mit der Historie lässt sich schlecht Vergleiche anstellen, schließlich stehen inzwischen ganz andere Spieler auf dem Eis als noch vor fünf, zehn oder 15 Jahren. Die Bilanz der abgelaufenen Hauptrunde ist vielleicht aussagekräftiger, zeigt in unserem Fall aber nur, dass jede Mannschaft einmal zuhause und einmal auswärts gewonnen, somit aber auch einmal zuhause und einmal auswärts verloren hat. Wir fokussieren uns einfach immer auf das nächste Spiel, alles andere sind Begleiterscheinungen.
Du bist ein extrem junger Torhüter, hast aber schon einige Playoff-Erfahrung gesammelt. Steckst du diese anspruchsvolle Zeit so einfach weg?
Ganz allgemein geht es immer um das Hier und Jetzt. Als Torhüter ist dir beispielsweise klar, dass du in den seltensten Fällen ohne Gegentor bleibst. Da musst du Dinge einfach schnell abhaken, dich sofort auf den nächsten Schuss, die kommenden Aufgaben konzentrieren, das Spiel in den Fokus stellen. Dein Job als Torhüter ist es immer, die nächste Scheibe zu stoppen. Das gilt auch in den Playoffs. Inzwischen sind es auch schon meine vierten Profi-Playoffs, etwas Routine habe ich also schon. Und im Fall von Berlin muss man zudem sagen, dass kein Spiel gegen die Eisbären einfach ist. Das war auch in der Hauptrunde der Fall.