10.09.2024

Gegnercheck: SC Bern

Gegnercheck: SC Bern

Meister 2016, Meister 2017, Meister 2019 – der SC Bern hat zwar in den jüngsten fünf Jahren keinen Titel eingefahren, gehört insgesamt aber zweifellos zu den Topadressen des europäischen Eishockeys. Zuschauermagnet, Traditionsstandort, überstandene finanzielle Probleme sowie zahlreiche renommierte Spieler im Kader und ehemalige Größen in der Clubführung: all diese Dinge lassen sich über den SCB erzählen. Und vieles mehr.

Zweimal hintereinander war zuletzt im Viertelfinale Endstation. 2022/23 noch vom ehemaligen Adler-Trainer Johan Lundskog gecoacht, übernahm zur vergangenen Saison der Finne Jussi Tapola das Kommando hinter der Bande. Unter dem 50-Jährigen avancierte der deutsche Nationalspieler und ehemalige Jungadler Dominik Kahun zum Topscorer. Kahun geht auch in der bevorstehenden Spielzeit für Bern aufs Eis, ebenso wie Marco Lehmann und der erst 24-jährige österreichische Nationalspieler Benjamin Baumgartner, die gemeinsam die Top-drei-Scorer der zurückliegenden Saison bilden. Allerdings ging mit dem Finnen Joona Luoto ein körperlich robuster und torgefährlicher Spieler von Board. Mit Waltteri Merelä wurde aber direkt wieder ein Landsmann von Luoto verpflichtet. Der 26-Jährige kommt direkt aus der Organisation der Tampa Bay Lightning, kam dort zu 19 NHL-Einsätzen. Meist wurde Merelä aber in der AHL eingesetzt, wo er in insgesamt 63 Begegnungen 37 Punkte sammelte.

Alles andere als ein Neuzugang ist Tristan Scherwey. Der 33-jährige Routinier wechselte bereits im Nachwuchs nach Bern, gab in der Saison 2009/10 sein NLA-Debüt für den SCB und gehört seitdem zum Team. Nicht ganz so lang, aber dennoch seit beeindruckenden zehn Jahren trägt Simon Moser das Trikot der Mutzen, hat seit sieben Jahren sogar das „C“ auf der Brust. Neben Merelä besetzen der Schwede Victor Ejdsell, der mit 1,95 Meter Größe und 98 Kilogramm Gewicht Gardemaße mitbringt, und der US-Amerikaner Austin Czarnik, zuletzt Teamkollege von Moritz Seider in Detroit, die Importstellen.

Erfahrene Verteidigung

Die Verteidigung besteht derweil aus recht erfahrenen Kräften. Allen voran Romain Loeffel. Seit zwei Jahren in Bern, kann der 33-jährige amtierende Vizeweltmeister auf über 150 Länderspiele und zwei Olympia-Teilnahmen zurückblicken. Der gleichaltrige Ramon Untersander gehört seit 2015 zum SCB, feierte in den beiden zurückliegenden Spielzeiten seine punktemäßig erfolgreichsten. Der 32 Jahre alte Schwede Patrik Nemeth, der zwischen 2012 und 2023 in der NHL unter anderem für Texas, Colorado und Detroit aktiv war, ist mit 1,92 Meter und 103 Kilo eine echte Kante. Sein Landsmann Anton Lindholm, von 2016 bis 2020 ebenfalls in der NHL für Colorado im Einsatz, gilt als kompromissloser Verteidiger. Der Schweizer Nationalspieler Samuel Kreis komplettiert mit seinen 30 Jahren die Riege der Routiniers. Im Tor genießt das Tandem aus Adam Reideborn und Philip Wüthrich das Vertrauen.

Die Partie gegen die Adler ist für Bern das sechste Vorbereitungsspiel. Drei reguläre Siege gegen HC La Chaux-de-Fonds (8:2), gegen Basel (5:4) und Rapperswil (3:2) sowie eine Niederlage gegen Ambri-Piotta (2:4) stehen zu Buche. Die Begegnung gegen Fribourg-Gottéron wurde aufgrund der schlechten Eisqualität beim Stand von 2:0 für Bern nach dem zweiten Drittel vorzeitig abgebrochen.