Teamcheck: Iserlohn Roosters
Es stand auf Messers Schneide. An 32 der 52 Spieltage belegten die Iserlohn Roosters in der vergangenen Spielzeit den letzten Tabellenplatz und galten damit lange als potenzieller Absteiger. Doch nicht zu Saisonschluss. Nach dem Trainerwechsel von Greg Poss zu Doug Shedden legten die Roosters eine fulminante Aufholjagd hin, die letztlich im Klassenerhalt endete. Über den Sommer wurde an einigen Stellenschrauben gedreht, damit im Sauerland dieses Jahr nicht wieder die Abstiegsangst umgeht. In unserem Teamcheck schauen, was genau sich getan hat.
Doug Shedden ist geblieben, und somit ändert sich auch nichts an der taktischen Ausrichtung der Roosters. Auch im Tor halten die Verantwortlichen weiter an Andreas Jenike als Nummer eins fest. Der 36-jährige Routinier stand am Ende bei einer soliden Fangquote von 90,7 Prozent und war vor allem in der zweiten Saisonhälfte der benötigt sichere Rückhalt. Auf der Position des Backups ist hingegen der Wechsel von Kevin Reich (Hannover Scorpions) zu Hendrik Hane vollzogen worden, der sich mehr als seine sieben Einsätze aus der vorherigen Saison in Düsseldorf erhofft.
In der Verteidigung fiel der Umbruch zu Saisonbeginn zunächst größer aus. Nachdem inzwischen aber Brandon Gormley verspätet an den Seilersee zurückgekehrt ist, bildet der 32-jährige Kanadier zusammen mit dem offensivstarken Colin Ugbekile und den stabilen Emil Quaas sowie Hubert Labrie den Kern der Defensive. Neu dazugekommen sind Stanislav Dietz aus Köln, der für kompromissloses Körperspiel steht, Johannes Huß aus Schwenningen und Colton Jobke aus Ingolstadt. Alle drei kennen demnach die Liga bestens. Zach Osburn, zuletzt für Mlada Boleslav aktiv, komplettiert die Hintermannschaft.
Topreihe gehalten
Im Sturm verließen derweil sieben Cracks das Team. Dass mit Tyler Boland, Michael Dal Colle und Eric Cornel aber die Paradereihe der vergangenen Saison komplett gehalten werden konnte, überrascht. Vor diesem Hintergrund sind die Abgänge von Balasz Sebök, Drew LeBlanc, Hunter Shinkaruk und Cedric Schiemenz zu verschmerzen. Vor allem, weil mit Brayden Burke, Branden Troock und Shane Gersich drei Angreifer kamen, die zuletzt in Finnland beziehungsweise der zweiten schwedischen Liga für mindestens 30 Punkte gut waren. Jake Virtanen, vergangenes Jahr in Bremerhaven tätig, verfügt über die Erfahrung von über 300 NHL-Partien.
Auf dem Papier haben sich die Roosters gezielt verstärkt. Auf dem Eis herrschte in der Anfangsphase der Saison dennoch eine kleine Ergebniskrise. Denn obwohl die Auftritte im Gesamten alles andere als schlecht waren, standen nach den ersten elf Partien lediglich zehn Zähler zu Buche, was den vorletzten Platz und eben doch wieder Abstiegskampf zur Folge hat.