Performance-Check: Schwenninger Wild Wings
Spiele zwischen Mannheim und Schwenningen sind schon einen Ticken spezieller als manch andere Begegnungen. Gleich zum Auftakt der aktuellen Saison standen sich beide Teams Mitte September gegenüber – mit dem besseren Ausgang für unsere Jungs. Wie die Saison der Schwarzwälder seitdem verlaufen ist, beleuchten wir in unserem Performance-Check.
Form: Die vergangene Saison war aus Sicht der Wild Wings mit Platz sechs nach der Hauptrunde und der damit verbundenen sicheren Teilnahme am Viertelfinale die erfolgreichste seit dem Wiederaufstieg 2013. Entsprechend waren die Erwartungen an die aktuelle Spielzeit im Vorfeld gestiegen. Gemessen daran verläuft die PENNY DEL Hauptrunde noch nicht nach Plan. Nach 20 absolvierten Partien steht die Mannschaft aus dem Schwarzwald lediglich auf Rang elf und damit außerhalb der Playoff-Plätze. Aus den jüngsten fünf Partien sprang nur ein Sieg heraus (7:3 in Nürnberg), gegen Straubing konnte bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen zumindest ein Zähler geholt werden. Dennoch kann nach wie vor die gute Moral in der Truppe von Cheftrainer Steve Walker hervorgehoben werden, ebenso wie die zuletzt verbesserte Torausbeute.
Torhüter: 59 Gegentore verzeichnen die Wild Wings bislang – Durchschnitt. Etwas überraschend ist dabei eher die mäßige Fangquote von Nummer-eins-Schlussmann Joacim Eriksson. Der 34 Jahre alte Schwede war vier Jahre mit Fangquoten zwischen 91,8 und 93,1 ein sehr sicherer Rückhalt. Aktuell hat Eriksson mit 89,98 Prozent noch Luft nach oben, auch der Gegentorschnitt von 2,85 zählt nicht zu den Topwerten der Liga. Allerdings hält Eriksson sein Team auch immer wieder mit spektakulären Saves im Spiel.
Verteidigung: Ben Marshall sticht aus dem Abwehrverbund hervor. Nicht nur, weil sich der 32-jährige US-Amerikaner nach zwei Treffern und zehn Vorlagen bislang anschickt, seine möglicherweise erfolgreichste Saison in der PENNY DEL zu spielen – zumindest nach Punkten. Mit einer ordentlichen Plus-/Minus-Bilanz von +10 beweist der 1,75 Meter kleine und 73 Kilo schwere Linksschütze, dass er auch die Defensive nicht vernachlässigt. Ex-Adler Thomas Larkin spielt ebenfalls eine solide Saison, steht bei beachtlichen neun Scorerpunkten.
Sturm: Mirko Höfflin brauchte Anlaufzeit, schoss sich aber vor Wochenfrist mit einem Hattrick gegen Nürnberg etwas den Frust von der Seele. Phil Hungerecker, vergangene Saison noch mit zwölf Treffern und 15 Vorlagen ein wichtiger Bestandteil der Offensive, ist ebenfalls noch nicht richtig in Tritt gekommen, und auch von Teemu Pulkkinen hat man sich etwas mehr erhofft. Hinzu kommt der lange Ausfall von Ken Andre Olimb, der sich vor Saisonbeginn verletzte und noch keine Partie bestreiten konnte. Da trifft es sich gut, dass die Spink-Zwillinge wieder besser performen als noch im Vorjahr und Zach Senyshyn wieder weiß, wo das gegnerische Tor steht. Zehn Treffer gehen bereits auf das Konto des 27 Jahre alten Kanadiers.
Special Teams: Lange bereitete das Toreschießen den Wild Wings Probleme, in Überzahl ist das noch immer der Fall. Nur 12,7 Prozent Erfolgsquote bedeuten ligaweit den vorletzten Platz. Geht es um die reine Anzahl an Überzahltreffern, rangieren die Schwenninger mit acht Toren sogar auf dem letzten Platz. Zudem schlug es schon dreimal bei numerischer Überlegenheit im eigenen Tor ein. Im Penalty Killing sieht die Welt besser aus, allerdings auch nicht perfekt. 78,38 Prozent aller Unterzahlsituationen überstehen die Schwäne schadlos, was aber auch essenziell ist, da sie im Ligavergleich am zweithäufigsten mit einem oder zwei Mann weniger agieren müssen (74-mal).