Performance-Check: Straubing Tigers
Mitte Oktober waren die Adler in Straubing zu Gast, behielten dort mit 6:2 die Oberhand. Wie sich die Tigers seitdem geschlagen haben, beleuchten wir in unserem Performance-Check.
Form: Die Erwartungen in der Gäubodenstadt sind angesichts der konstanten Erfolge der vergangenen Jahre stetig gewachsen. Das macht sich mitunter daran bemerkbar, dass ein aktuell siebter Tabellenplatz, der noch vor ein paar Jahren als Erfolg gefeiert worden wäre, heute nicht mehr zufriedenstellt. Dabei kämpfen die Tigers derzeit immer noch mit der Hypothek eines schlechten Saisonstarts, denn in den ersten zehn Partien gelangen dem Team von Cheftrainer Tom Pokel lediglich zwei Siege nach 60 Minuten. Die jüngste Bilanz sieht besser aus, so richtig in Tritt kommt Straubing aber nicht. So setzte es vor Wochenfrist ein klares 1:4 gegen Augsburg und ein 2:5 gegen Ingolstadt. Gegen Schwenningen brauchte es das Penaltyschießen (4:3), ehe Frankfurt am zurückliegenden Sonntag knapp mit 2:1 bezwungen wurde.
Torhüter: 67 Gegentore bei bereits 23 absolvierten Partien bedeuten in dieser Kategorie ligaweit einen Platz im Mittelfeld. Zane McIntyre ist noch nicht der ganz sichere Rückhalt. 88,26 Prozent Fangquote ist für einen Lizenztorhüter zu wenig. Der erst 22 Jahre alte Florian Bugl, der bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten ordentliche Leistungen zeigte, hat auch in diesem Jahr die Nase vorn, steht nach zwölf absolvierten Partien bei 89,67 Prozent.
Verteidigung: Nicht allein an ihm, aber exemplarisch lässt sich die bislang durchwachsene Saison der Tigers verdeutlichen. Marcel Brandt, einer der Dauerbrenner der Straubinger, ist mit drei Toren und zwölf Vorlagen gewohnt offensivstark, war gleichzeitig aber mit teils haarsträubenden Fehlern für einige Gegentore verantwortlich. Neuzugang Nelson Nogier benötigte etwas Anlaufzeit, ehe er sich in der PENNY DEL richtig zurechtfand, während die jungen Adrian Klein und Mario Zimmermann in der einen oder anderen Situation erwartungsgemäß noch Lehrgeld zahlen.
Sturm: Passend zu den 67 Gegentoren haben die Tigers auch selbst 67 Treffer erzielt, entsprechend zählen die Straubinger auch in dieser Wertung zu den Teams im Mittelfeld. Interner Topscorer ist Ex-Adler Taylor Leier, der zu Saisonbeginn auch noch ordentlich zu kämpfen hatte. Mit vier Treffern ist der 30-jährige Kanadier derzeit weit von den 21 Toren aus seiner Tigers-Spielzeit 2022/23 entfernt. Aber zumindest in Sachen Vorlagen erfüllt Leier die Erwartungen. Die Formkurve von JC Lipon zeigt ebenfalls nach unten. Mit die größten Enttäuschungen sind aber Travis St. Denis und Cole Fonstad, letzterer noch ohne jedes Tor. Auch von Kapitän Mike Connolly kam bisher zu wenig. Positiv dagegen zeigt sich Danjo Leonhardt, der mit acht Toren der treffsicherste Tiger ist.
Special Teams: Das Powerplay der Tigers spiegelt recht gut wider, dass einige Stürmer Ladehemmungen haben. Mit nur 16,18 Prozent Erfolgsquote liegen die Niederbayern in dieser Wertung lediglich vor den Teams aus Schwenningen und Augsburg. Das Unterzahl bereitet ebenfalls Kopfzerbrechen. 75,9 Prozent sind ligaweit der zweitschwächste Wert. 20 Gegentore in numerischer Unterlegenheit schluckten die Tigers, ligaweiter Topwert.