14.03.2025

Alles auf Null

Alles auf Null

Statistiken gehören zum Sport dazu. Vor allen zu amerikanischen Sportarten. Rund um jedes Spiel, jedes Team, jeden Spieler werden zahlreiche Daten und Zahlen erhoben, um Leistungen zu veranschaulichen, zu vergleichen, zu prognostizieren, zu relativieren und zu erklären. Eishockey ist da keine Ausnahme. Tore absolut, Tore nach Dritteln, Tore nach Situationen, Tore in Überzahl, Tore in Unterzahl, zu erwartende Tore – ein nur wirklich winziger Abriss davon, in wie vielen Kategorien allein die Kategorie „Tore“ unterteilt werden kann. Doch nun ist das alles Schall und Rauch. Die Hauptrunde ist gespielt. Die Zahlen, die vor einer Woche noch jede Menge Aussagekraft besaßen, sind heute maximal noch schmückendes Beiwerk. Die Playoffs beginnen, und alles wird auf Null gesetzt.

 „Die reguläre Saison ist vorbei. Es startet alles bei Null“, vertritt auch Adler-Cheftrainer Dallas Eakins die Meinung, dass sich auf den Hauptrundenstatistiken nicht mehr viel ableiten lässt. Auch nicht bei den zuletzt gut funktionierenden Special Teams. „Aber wir konnten es mehr und mehr vermeiden, auf die Strafbank zu wandern. Wir wollen hart, aber fair spielen, weg von der Strafbank bleiben. In jedem Spiel“, will Eakins allerdings diese Tendenz mit in die Playoffs nehmen. „Wir haben 52 Partien hart dafür gearbeitet, die beste Ausgangsposition zu schaffen“, sieht Adler-Kapitän Marc Michaelis vielmehr darin noch einen Kontaktpunkt zwischen Punkterunde und Playoffs.

Dass zwischen abschließendem Hauptrundenspiel und Viertelfinalstart über eine Woche liegt, ist für Eakins keine Hürde. „Wir haben die zurückliegende Woche genutzt, um gut zu trainieren, aber auch zu regenerieren. Alle Mann sind fit. Wir hatten die gesamte Saison über einen Plan, an den wir uns gehalten haben. Das zahlt sich jetzt aus“, so Eakins. Dabei bringt eine verletzungsfreie Mannschaft die Herausforderung mit sich, dass nicht alle Jungs spielen können. „Wir müssen die Entscheidungen im Sinne der Mannschaft treffen. Das ist nicht immer einfach. Aber alle sind Teil dieses Teams, jeder ist wichtig. Und die Spieler, die in Spiel eins nicht spielen, haben die Aufgabe, sich für Spiel zwei, Spiel drei bereit zu halten“, setzt Eakins darauf, dass die Tribünen-Gäste pragmatisch an die Sache gehen.

Stempel aufdrücken

Dass es meist nicht lange dauert, bis Spieler ihre Einsatz-Chance in den Playoffs erhalten, liegt in der Natur der Sache. „In den Playoffs geht es nochmals anders zur Sache. Es ist die schönste, die geilste Zeit. In jedem Wechsel geht es um alles. Die Vorfreude ist seit vergangenem Wochenende riesig, die Stimmung ist gut. Wir wollen gleich im ersten Spiel rauskommen und der Serie unseren Stempel aufdrücken“, so Michaelis. „Seit Don Jackson in München übernommen hat, spielen sie aggressiver, wenn sie nicht in Puckbesitz sind. Sonst hat sich nicht so viel verändert, denn seit Jahren gehört das Don-Jackson-Hockey zu den Grundpfeilern der Red Bulls“, blickt Eakins indes auf den Seriengegner aus München.

Vielmehr lässt sich der Cheftrainer aber nicht in die Karten blicken, aus der Reserve locken. So spielt es keine Rolle, dass beide Teams ausschließlich zuhause gewonnen haben. Es spielt keine Rolle, dass Mannheim insgesamt zwei von bislang drei Playoff-Serien für sich entschieden hat. Es spielt keine Rolle, dass Mannheim beim Torverhältnis leicht die Nase vorne hat. Denn jetzt sind Playoffs. Alles startet bei Null.

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