24.09.2025

Kein Blick zurück

Kein Blick zurück

Die Vergänglichkeit im Profisport ist omnipräsent. Der Sieg von gestern ist morgen schon nichts mehr Wert. Anhaltende Serien sind ein Indiz, aber ebenfalls von Endlichkeit. Sowohl in positiver wie negativer Hinsicht. Wenig verwunderlich also, dass Cheftrainer Dallas Eakins beim Blick auf das bevorstehende Wochenende nichts darauf geben möchte, wie Dresden und Frankfurt in die Saison gestartet sind und wo sie in der ohnehin noch wenig aussagekräftigen Tabelle stehen.

„Da wir nie zu weit vorausschauen, liegt unser Fokus aktuell voll auf Dresden, auch wenn wir natürlich wissen, dass es am Sonntag zum Derby gegen Frankfurt kommt“, eröffnet Eakins den Pressetalk am Mittwoch. „Wir hatten am Dienstag ein sehr hartes Training, heute standen die Special Teams und die Offensive im Fokus und am Donnerstag schauen wir uns an, was die Eislöwen machen“, gibt er einen detaillierten Einblick in die aktuelle Trainingswoche. „Jeder Einzelne zieht dabei bei allem voll mit, auch bei den Einheiten im Kraftraum. Die Disziplin ist extrem hoch“, freut sich Eakins zudem über die gesunde Arbeitseinstellung seiner Jungs.

Dass es darüber hinaus bislang keine Erfahrungswerte für Spiele gegen die Eislöwen und in Dresden gibt, macht Eakins indes nicht nervös. „Wir können trotzdem in etwa abschätzen, was uns erwartet. Denn immer, wenn wir auswärts antreten, kommen wir in eine Arena, die gut gefüllt ist, in der leidenschaftliche Fans ihr Team anfeuern und gegen uns sind. Unsere Gegner sind immer gut vorbereitet und daher macht es aus unserer Sicht grundsätzlich keinen Unterschied, ob wir in Berlin, Augsburg oder Frankfurt spielen. Auch von Dresden erwarte ich nichts anderes als ein hartes, enges und umkämpftes Spiel mit viel Leidenschaft auf dem Eis und von den Rängen“, erläutert Eakins, warum auch die Aufgabe beim Aufsteiger keine besondere Vorbereitung bedarf.

Im hier und jetzt

Ähnliche Vorzeichen sieht Eakins für den Vergleich mit den Löwen. „Es bedeutet einfach nichts! Es ist ganz egal, wie die ersten Wochen für Frankfurt verlaufen sind. Sie haben nichts mit dem Spiel gegen uns zu tun. Das sind alles in sich abgeschlossene Dinge. Nach jedem einzelnen Tag, nach jedem einzelnen Vorkommnis kommen wir am nächsten Tag mit dem Ziel in die Kabine, wieder unser Bestes zu geben. Und so geht es auch all den anderen Teams in dieser Liga. Nach jedem Spiel wird es einen Gewinner und einen Verlierer geben. Bist du nach Siegen zu euphorisiert, wird es ganz schnell in die andere Richtung gehen. Siehst du nach Niederlagen nur Schwarz, wird es nur schlimmer. Daher ist das Ziel, einfach im hier und jetzt zu leben.“

Diese beiden kommenden Aufgaben wird Luke Esposito wenig überraschend verpassen. „Er hat weiterhin mit den Symptomen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen, dazu zwei Wunden am Kopf. Wir müssen warten, wie sich die Verletzung weiter verhält“, gibt Eakins einen kurzen Abriss zum Gesundheitszustand von Esposito. Daneben stehen aber alle weiteren Akteure im Training auf dem Eis. Unter ihnen auch Colin Schlenker, der sich über die kommenden beiden Monate wochenweise mit Max Penkin abwechseln soll.

„Wir treffen dieses Wochenende auf zwei hungrige Teams“, beschließt Eakins den Pressetalk. Zuvor steht noch eine Trainingseinheit an. Bei der jeder wieder sein Bestes geben wird. Zwischen den beiden Partien wartet eine lange Busfahrt von Dresden zurück nach Mannheim auf das Team. Eine Situation, die es zu handeln gilt, die aber alle wieder ein Stück stärker machen wird. Und dann wartet eben das erste Derby der Saison gegen Frankfurt auf uns. Zu einem Zeitpunkt, an dem schon wieder alles vergessen sein wird, was zuvor passiert ist.