Adler verlieren Overtime-Krimi
Die Adler Mannheim zeigten nach einem frühen 0:3-Rückstand Moral und fanden im zweiten Drittel durch die Tore von Matthias Plachta und Chad Kolarik wieder ins Spiel zurück. Matthias Plachta brachte das Match mit seinem Ausgleichstreffer in die Verlängerung, in der sich beide Teams wenig schenkten, in der aber lange Zeit auch kein Tor fiel. Erst zu Beginn der dritten Verlängerung, in der 101. Spielminute, beendete der Berliner Marcel Noebels mit seinem Siegtreffer das Match. Damit findet am Dienstagabend das entscheidende siebte Spiel Mannheim statt. Der Vorverkauf für diese Partie läuft bereits.
Die Adler gaben in den ersten zwanzig Minuten der Partie ein ähnliches Bild ab wie schon beim letzten Auftritt in Berlin. Zu passiv und zu undiszipliniert agierte das Team von Trainer Sean Simpson zu Beginn gegen eine selbstbewusst auftretende Berliner Mannschaft, die um ihre letzte Überlebenschance kämpfte. Nach gut zwei Minuten hinderte Sinan Akdag als letzter Mann Nick Peterson regelwidrig am Torschuss, den fälligen Penalty verwandelte der Berliner zur frühen Führung. Das erste Powerplay nutzten die Eisbären zum 2:0, Daniel Fischbuch überwand Adler-Torhüter Drew MacIntyre (7. Minute), der von Sean Simpson erneut das Vertrauen erhalten hatte. Und als drei Minuten später gleich zwei Adler auf der Strafbank brummten, erzielte Nick Peterson seinen zweiten Treffer zur 3:0-Führung der Hauptstädter. Die Adler fanden vor der ersten Pause überhaupt nicht in die Partie, brachten sich zudem ganze sieben Mal durch Strafen in Bedrängnis.
Adler finden ins Spiel zurück und schaffen den Ausgleich
Nach der ersten Pause war noch eine knapp 90 Sekunden lange doppelte Unterzahl zu überstehen, doch danach ging es bergauf. Die Quadratestädter arbeiteten sich ins Spiel zurück, agierten plötzlich souveräner und spielstärker als noch im ersten Abschnitt. Chad Kolarik bewies wieder einmal den richtigen Riecher, als er beim Schlenzer von Carlo Colaiacovo noch den Schläger reinhielt und die Scheibe zum 1:3 ins Berliner Tor abfälschte (29.). Und nur zwei Minuten später nahm Matthias Plachta die springende Scheibe aus der Drehung direkt und markierte den Anschlusstreffer. In Unterzahl traf Thomas Larkin nur den Pfosten (33.), genauso wie eine Minute später Chad Kolarik in Überzahl - der Ausgleich lag in der Luft, wollte aber nicht fallen. Auf der anderen Seite hatten die Adler Glück, als die Scheibe nach Daniel Fischbuchs Versuch neben dem Pfosten, aber vor der Torlinie liegen blieb - MacIntyre reagierte am Schnellsten und sicherte den Puck (37.).
Auch im dritten Drittel behielten die Adler das Heft in der Hand, beschäftigten Eisbären-Keeper Petri Vehanen, hatten die Situationen vor dem eigenen Tor die Übersicht aber im Griff. Den überfälligen Ausgleich besorgte Matthias Plachta, der in Überzahl seinen sechsten Playoff-Treffer erzielte (53.). Kurz vor Drittelende marschierte Mirko Höfflin vogelwild durch die Berliner Abwehr, scheiterte jedoch an Vehanen, der sein Team in die Verlängerung rettete.
Fortsetzung der Nervenschlacht
In der ersten Verlängerung fiel noch keine Entscheidung. Die Eisbären hatten die weitaus besseren Chancen, doch Drew MacIntyre zeigte gegen Marcel Noebels‘ Rückhand (66.), Florian Busch und Louis-Marc Aubry (67.), Constantin Braun (69.) und Julian Talbot (76.) seine ganze Klasse. Eisbären-Kapitän André Ranktel traf kurz vor der vierten Pause nur die Latte des Adler-Tores. Petri Vehanen musste in dieser Phase nur einmal gegen Carlo Colaiacovos gefährlichen Schlagschuss (74.) ernsthaft eingreifen. Christoph Ullmann und Matthias Plachta sorgten in der 85. Minute für mächtig Wirbel vor dem Berliner Tor, Thomas Larkin jagte zehn Minuten später einen satten Schlagschuss in Richtung Eisbären-Gehäuse, doch Vehanen stand sicher.
Zu Beginn der dritten Verlängerung fiel die Entscheidung. Marcel Noebels fälschte die Scheibe in Überzahl zum 4:3-Sieg für Berlin ab, Drew MacIntyre war ohne Chance.