Topspiel: Nervenstärke macht den Unterschied
Mit einem Kraftakt haben die Adler Mannheim die Tabellenführung in der DEL weiter ausgebaut. Der Deutsche Meister setzte sich beim ärgsten Verfolger Iserlohn mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. In der regulären Spielzeit trafen Andrew Joudrey und Kai Hospelt für die Adler, Brodie Dupont und Michel Périard glichen jeweils in Überzahl aus. Den entscheidenden Penalty verwandelte Jamie Tardif.
Die Zuschauer im Eisstadion am Seilersee sahen von Beginn an ein hochklassiges, intensives und hitziges Duell, dem im ersten Drittel lediglich die Tore fehlten. Beide Mannschaften spielten in der Anfangsphase schnell aus der eigenen Zone heraus, die Adler präsentierten sich dabei etwas zielstrebiger.
Ryan MacMurchys Schuss aus dem Slot (9.) und Jon Rheaults Nachschuss nach einem Kracher von der blauen Linie durch Danny Richmond (10.) fanden jedoch nicht den Weg ins Tor. Die Roosters hatten Schwierigkeiten, im Fünf-gegen-Fünf Chancen zu kreieren und waren meist nur in Überzahl gefährlich. Als Steve Wagner auf der Strafbank Platz nehmen musste, hatten der Ex-Adler Bobby Raymond und Boris Blank die ersten guten Möglichkeiten. (beide 11.).
Adler im Fünf-gegen-Fünf deutlich stärker
Insgesamt vier Unterzahlsituationen überstanden die Adler im ersten Abschnitt ohne Gegentreffer, die letzten 30 Sekunden gar mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Zu Beginn des Mittelabschnitts mussten Jochen Hecht und Jamie Tardif somit erneut auf der Strafbank sitzen. Doch erneut machte das Unterzahlspiel der Adler einen herausragenden Job. Chris Connolly konnte Dennis Endras im Tor der Gäste nicht überwinden (21.,22.) Nach Ablauf der beiden Strafen machten die Mannheimer sofort wieder Druck und drängten auf den Führungstreffer.
Der fiel auch wenig später. Andrew Joudrey hielt seinen Schläger in einen Schuss von Christopher Fischer, der von der blauen Linie abgezogen hatte (25.). Iserlohn hatte dem bei numerischer Gleichheit wenig entgegen zu setzen. In erneuter Überzahl waren die Roosters dann aber doch erfolgreich, Brodie Dupont glich aus (32.). Die Antwort der Adler folgte prompt. Über Sinan Akdag und MacMurchy kam die Scheibe zu Kai Hospelt, der vom rechten Bullykreis aus überlegt abschloss (34.)
Im Schlussabschnitt riskierten die Roosters mehr und profitierten dabei weiterhin von teilweise fragwürdigen Strafzeiten der Adler. Luigi Caporusso konnte die aber nicht zum Ausgleich nutzen (45.), auch Ryan Button scheiterte mit zwei strammen Schüssen (49.). Die Sauerländer machten mehr Druck, Mannheim verteidigte den knappen Vorsprung mit Mann und Maus. Als Steve Wagner über einen am Boden liegenden Schläger stolperte und Brooks Macek dadurch frei durch war, hatte der Seilersee den Torschrei bereits auf den Lippen. Doch Endras rettete erneut mit einem starken Reflex (53.).
Tardif behält die Nerven
Besser als Macek machte es wenig später Michel Périard. In Überzahl glich der Verteidiger zum 2:2 aus (53.). Obwohl beide Mannschaften auf den Siegtreffer drängten, wollten keine weiteren Tore fallen. Die Entscheidung wurde auf die Overtime vertagt. Dort hatten die Adler durch Mathieu Carle und Wagner (beide 62.), Danny Richmond (63.) und Sinan Akdag (64.) gute Gelegenheiten, konnten Mathias Lange im Kasten der Roosters jedoch nicht überwinden. So ging es auch gleich drei Iserlohnern im Shootout. Während Endras nicht zu überwinden war, zeigte Jamie Tardif Nervenstärke und verwandelte den entscheidenden Penalty. Durch den Sieg bauten die Adler ihre Tabellenführung auf den ärgsten Verfolger Iserlohn auf acht Punkte aus, die Roosters haben jedoch drei Partien weniger absolviert.