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Im Auge des Adlers: EHC Red Bull München
Maximal sieben Spiele. Bis zu siebenmal derselbe Gegner, derselbe Gegenspieler. Die Playoffs sind laut, intensiv, fordernd, heben alles auf ein höheres Niveau. Im Viertelfinale treffen wir auf den EHC Red Bull München. Wir haben uns die Landeshauptstädter genauer angesehen. Im Auge des Adlers.
Form: Die jüngsten zehn Hauptrundenspiele, ausgetragen von Anfang Februar bis Anfang März, fielen bei den Red Bulls gemischt aus. Fünf Siege, fünf Niederlagen. Die abschließende Hauptrundenwoche bescherte dem Team von Cheftrainer Don Jackson zwei Pleiten in Ingolstadt und Straubing. Aber auch den 2:0-Heimerfolg gegen die Adler. Prinzipiell macht es für den EHC punktemäßig kaum einen Unterschied, ob sie im heimischen SAP Garden antreten oder auswärts, sind zuhause ligaweit mit 45 Zählern die siebtbeste, in der Fremde mit 43 Punkten die viertbeste Mannschaft.
Überzahl: Insgesamt standen die Red Bulls am Ende der Hauptrunde bei 17,3 Prozent Erfolgsquote im Powerplay, was nur den vorletzten Rang im Ligavergleich bedeutet. Chris DeSousa war mit sieben Überzahltoren der gefährlichste Akteur in numerischer Überlegenheit. In den vier Hauptrundenbegegnungen gegen die Adler blieben die Münchner in sechs Situationen ohne Treffer.
Unterzahl: In Unterzahl sieht die Statistik deutlich freundlicher aus. 81,9 Prozent bedeuten in dieser Wertung Platz eins in der PENNY DEL. Lediglich 25 Gegentore kassierten die Red Bulls in Unterzahl. Gegen Mannheim fing sich das Team um Kapitän Patrick Hager zwei Gegentore aus zwölf Situationen, was eine Unterzahlquote von 83,3 Prozent entspricht.
Topperformer: Chris DeSousa, der die ersten beiden Partien der Serie noch gesperrt fehlen wird, führt die interne Scorerliste mit 27 Toren und 25 Vorlagen an. In Sachen Assists wird der 34-jährige Kanadier von Taro Hirose, der zuletzt aufgrund einer Oberkörperverletzung fehlte, noch überboten (28). Ebenfalls gut in Fahrt gekommen ist Adam Brooks, der von Anfang Dezember bis Ende Februar verletzt pausieren musste. In den jüngsten vier Begegnungen verzeichnete der 28 Jahre alte Kanadier drei Tore und vier Vorlagen. Er ist mir drei Treffern zudem der erfolgreichste Schütze der Red Bulls gegen die Adler.
Torhüter: Mathias Niederberger war mit 90,6 Prozent ein solider Rückhalt und ist für die Playoffs wohl die gesetzte Nummer eins, auch wenn der zur Absicherung nachverpflichtete Evan Fitzpatrick in seinen Einsätzen auf Anhieb überzeugen konnte.
Faustpfand: Erfahrung. Die deutschen Nationalspieler Yasin Ehliz, Markus Eisenschmid, Tobias Rieder, Maximilian Kastner, Nico Krämmer, Konrad Abeltshauser, Dominik Bittner sowie Hager haben die 30-Jahre-Marke erreicht oder überschritten, schon einige Serien gespielt, jede Menge Routine und einiges erlebt.
Achillesferse: Von den Verteidigern kommt recht wenig Unterstützung für die Offensive. Zudem gibt es lediglich sechs Spieler im Kader des EHC mit mindestens zehn Toren.
Historie: Seit mehr als drei Jahren gewinnt bei der Paarung Mannheim gegen München stets das Heimteam. So also auch in dieser Hauptrunde. Mit 12:9 Toren haben die Adler in dieser Wertung leicht die Nase vorn. In den Playoffs trafen beide Kontrahenten bislang zweimal aufeinander. 2019 mit dem Titelgewinn für die Adler, einmal in einem Halbfinale, das die Red Bulls für sich entscheiden konnten.