Der nächste Gegner: Thomas Sabo Ice Tigers
Die Nürnberger haben eine turbulente Saison hinter sich. Die Talfahrt kurz vor Weihnachten ließ die Ice Tigers aus den Playoff-Plätzen rutschen und kostete Trainer Tray Tuomie den Job. Sportdirektor und Club-Legende Martin Jiranek übernahm hinter der Bande und holte Rob Wilson als Co-Trainer. Gemeinsam schafften sie den Umschwung und führten das Team noch in die Playoffs. Dort war im Viertelfinale gegen Mannheim Schluss.
Im Sommer folgte dann der Rollentausch: Jiranek ist in Doppelfunktion als Sportdirektor und Co-Trainer tätig, Wilson wurde zum Headcoach befördert. Das Duo setzte bei Neuverpflichtungen vor allem auf Größe und Physis. Dieses Konzept ging an den ersten beiden Spieltagen noch nicht auf, die Ice Tigers verloren gegen Berlin und Köln. Danach kam die Mannschaft ins Rollen und feierte fünf Siege in Serie und kletterte damit auf den dritten Tabellenplatz.
NHL-Erfahrung im Angriff
Zwischen den Pfosten gab es keine Wechsel, die Franken gehen erneut mit Jochen Reimer (30) und Andreas Jenike (27) in eine Spielzeit. In der Verteidigung verlor Nürnberg mit Fredrik Eriksson einen der besten Aufbauspieler an Köln. Dafür wurde Kurtis Foster (33) aus Mannheim verpflichtet. Seine Erfahrung von über 400 NHL-Spielen soll die Defensive verstärken und sein gefürchteter Schlagschuss im Powerplay Akzente setzen. Zweiter Neuzugang ist Rückkehrer Casey Borer (30), der zuletzt in Berlin aktiv war.
Bei den Verpflichtungen im Sturm setzten die Nürnberger auf geballte NHL-Erfahrung. Brandon Segal (32, 103 NHL-Einsätze), David Steckel (33, 456 NHL-Einsätze) und Colin Fraser (30, 398 NHL-Einsätze) verstärkten die Offensive um Steven Reinprecht (39), der trotz fortgeschrittenen Alters DEL-Topscorer der vergangenen Spielzeit wurde. Den größten Coup feierte Nürnberg jedoch mit der Verpflichtung von Dany Heatly (34), der in 869 Spielen in der stärksten Liga der Welt sagenhafte 791 Scorerpunkte sammeln lässt. Seinen Torinstinkt bewies er gleich bei seinem ersten Einsatz, als er die 1:0-Führung gegen Wolfsburg erzielte.
Der Trainer: Rob Wilson hatte schon elf Jahre Erfahrung als Trainer in England und Italien, als er 2014 in die DEL zu den Straubing Tigers wechselte. Vielleicht war es der falsche Ort zur falschen Zeit, denn nach nur drei Monaten war Schluss in Straubing - doch die Ice Tigers reagierten schnell. Die vergangene Spielzeit stand Wilson als Assistent neben „Trainager“ Martin Jiranek, nun hat er selbst das Sagen an der Bande.
Augen auf...: Patrick Reimer! Die letzten beiden Vorrunden hat Reimer mit jeweils mehr als 60 Scorerpunkten abgeschlossen und auch in die neue Saison ist der 32 Jahre alte Mittelstürmer wieder überragend gestartet, führt mit neun Punkten aus sechs Spielen die Scorerwertung der DEL an.
Fakt: Nur gegen Köln haben die Adler eine ähnlich schlechte Vorrundenbilanz wie gegen Nürnberg, nur 49% aller Spieler konnte Mannheim gegen Nürnberg in der regulären Saison gewinnen - auch wenn die Franken in den Playoffs gegen die Adler bisher nie Land gesehen haben.
DEL-Bilanz der Adler gegen die Ice Tigers seit 1994: 114 Spiele, 65 Siege, 3 Unentschieden, 46 Niederlagen, 339:306 Tore
DEL-Bilanz der Adler gegen die Haie 2014/15: 7 Siege aus 9 Spielen, 26:15 Tore