Zwei erste Male
Ohne Übertreibung war der vergangene Sonntag ein gelungener Tag für die Adler Mannheim. Mit einem 4:2-Erfolg über die Schwenninger Wild Wings sprangen die Mannen von Cheftrainer Pavel Gross zur Halbzeit der Gruppenphase beim MagentaSport-Cup auf Platz eins der Gruppe B. Gleichzeitig feierten zwei Spieler jeweils ihre Torpremiere für den Club.
Für beide Jungs war es gleichzeitig das erste Profitor ihrer Karriere. Bei Florian Elias liegt der Grund auf der Hand. Der 18-jährige Youngster stand bis zu dieser Saison ausschließlich in den deutschen Nachwuchsligen auf dem Eis. Bevor der in Augsburg geborene Angreifer seine ersten drei Einsätze für die Adler absolvierte, lief der schnelle Linksschütze ein einziges Mal für Kooperationspartner Heilbronn in der DEL2 auf. „Die letzten Wochen und Monate waren doch sehr erfolgreich für mich. Es war ein interessanter Weg bis hierhin und eine wichtige Phase“, fasst Elias die neu gewonnenen Erfahrungen zusammen.
Dabei bildete Elias zusammen mit Förderlizenzspieler Louis Brune und dem gelernten Verteidiger Cody Lampl eine Angriffsformation. „Das hat trotz allem schon gut funktioniert. Wir arbeiten hart zusammen“, so der Linksschütze. Dass er mit 1,72 Meter Körpergröße eher kleingewachsen ist, sieht Elias, dessen Bruder Moritz ebenfalls Eishockey bei den Jungadlern spielt, eher unproblematisch: „Natürlich ist es nicht einfach, sich jetzt gegen Männer durchzusetzen. Aber wenn die Bereitschaft und der Wille da sind, die Zweikämpfe zu gewinnen, dann findet man schon einen Weg. Zudem haben mir meine Trainer immer mit Ratschlägen geholfen.“
Keine kleine Rolle
Etwas anders gelagert ist der Fall bei Marc Michaelis. Seit sechs Jahren ist der 25-Jährige in Nordamerika aktiv, lief dort in den Nachwuchsligen NAHL und USHL sowie der Collegeliga NCAA auf und steht nun vor seinen ersten Einsätzen in der NHL-Organisation der Vancouver Canucks. Auch international sammelte der gebürtige Mannheimer bei Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft reichlich Erfahrungen, war bei zwei Weltmeisterschaften mit von der Partie und schoss dabei bereits drei Tore. „Der erste Treffer für die Adler ist für mich persönlich etwas ganz besonders. Ich habe im Alter von vier oder fünf Jahren meine ersten Adler-Spiele auf einem Styroporblock im Friedrichspark gesehen. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn Fans in der Kurve mitgejubelt hätten, aber damit muss man sich aktuell arrangieren.“
Dass sowohl Elias als auch Michaelis so früh in der Saison mit wichtigen Treffern ihren Teil zum Teamerfolg beitragen, ließ sich selbstredend nicht exakt vorausplanen. Dennoch ist es kein Zufall, dass die zwei jungen deutschen Spieler in der Kaderplanung der Adler eine nicht kleine Rolle spielen. „Beide sind enorm fleißig und vor allem läuferisch sehr stark. Natürlich wissen wir, dass Flo nicht der Größte ist, aber er hat die Mittel, um das auszugleichen. Er besitzt viel Talent und wird auch für die Zukunft sicher eine Option für den Verein sein. Marc besticht zudem durch seine Spielintelligenz und einen guten Schuss“, schätzt Cheftrainer Pavel Gross die Qualitäten der beiden Angreifer, die am vergangenen Sonntag jeweils ihr Tordebüt feierten. An einem Tag, der für die Adler Mannheim ohne Übertreibung gelungen war.