27.01.2021

Teamcheck: EHC Red Bull München

Teamcheck: EHC Red Bull München

MagentaSport-Cup gewonnen und in der Südgruppe der PENNY DEL auf Platz zwei – man könnte meinen, die Welt in der bayerischen Landeshauptstadt sei in Ordnung. Ist sie bei genauerem Hinschauen aber nicht. Denn der EHC Red Bull München, Hauptrundensieger der Vorsaison, läuft den eigenen Erwartungen und Ansprüchen hinterher.

Dass die Red Bulls derzeit „nur“ auf Rang zwei rangieren und somit ärgster Verfolger des Spitzenreiters aus Mannheim sind, passt ihrem eigenen Ermessen nach nicht ganz ins Bild. Doch der Münchner Glanz, den der Meister von 2016, 2017 und 2018 in den vergangenen Jahren ausstrahlte, bröckelt. Das Team von Cheftrainer Don Jackson tut sich schwer, konstant gute Leistungen abzurufen.

Die Gründe für den durchwachsenen Saisonstart sind vielfältig. Zum einen ist die Defensive ungewohnt anfällig. Bereits 31 Gegentore mussten die Red Bulls in den ersten zehn Partien hinnehmen. Lediglich die Teams aus Iserlohn (36), Köln (42) und Krefeld (51) ließen in den bisherigen Spielen mehr Treffer zu als die Münchner. Ein Umstand, der Erfolgsmacher Jackson nicht gefallen dürfte, vor allem wenn man bedenkt, dass der 64-jährige US-Amerikaner großen Wert auf die Defensivarbeit legt.

Aus den Birken mischt wieder mit

Zum anderen drückt der Schuh in den Special Teams ganz gewaltig. Mit einer Erfolgsquote von 8,11 Prozent stellen die Red Bulls aktuell das zweitschlechteste Überzahlspiel aller 14 PENNY-DEL-Mannschaften. Und auch mit einem oder zwei Mann weniger auf dem Eis sieht es nicht viel besser aus. In jedem fünften Unterzahlspiel kassieren Jacksons Mannen einen Gegentreffer. „Wir müssen schlauer spielen, besonders auch unsere Special Teams“, hat Jackson selbstredend noch eine Menge Arbeit vor sich.

Dass die Red Bulls in einigen Bereichen noch Luft nach oben haben, dürfte mitunter auch an der langen Verletztenliste liegen. Mit Zach Redmond, Konrad Abeltshauser, Luca Zitterbart, Nicolas Appendino und Derek Roy stehen Jackson, der jüngst zum 900. Mal als Cheftrainer hinter der Bande stand, wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Dafür meldete sich zuletzt Torhüter Danny aus den Birken wieder fit zurück. Der „DEL-Spieler des Jahres 2019“ musste sich nach seiner Knieverletzung, die er sich im August 2020 zugezogen hatte, einer Operation unterziehen, verpasste den MagentaSport-Cup sowie den Saisonstart in der PENNY DEL.

Fakten

Negative Bilanz: München hat vier der letzten sieben Spiele verloren

Offensiver Defender: Verteidiger Zach Redmond ist mit drei Toren und zehn Assists offensivstärkster Verteidiger der Liga

500er-Club: Danny aus den Birken absolvierte letzte Woche als dritter Torhüter nach Ian Gordon und Dennis Endras seinen 500. Einsatz in der DEL

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