Gegnercheck: Krefeld Pinguine
Vier Siege aus 38 Partien, statistisch nur 1,82 Tore pro Spiel, dafür gleich 4,37 Gegentore, dazu viele Querelen innerhalb der Mannschaft, der Organisation und den Verantwortlichen: Wohl keiner, der es mit den Krefeld Pinguinen hält, wird bemüht sein, die PENNY DEL-Saison 2020/21 auch nur in seiner kleinsten Form in Erinnerung zu behalten. Spätestens die gerade begonnene Spielzeit soll Vorheriges vergessen machen.
Auf der Torhüterposition gab es allerdings keinen Wechsel. Mit Sergei Belov und Nikita Quapp blieben zwei Schlussmänner erhalten, die mit Gegentorschnitten von über vier und weit unter 90 Prozent gehaltener Schüsse statistisch zuletzt nicht glänzen konnten. Allerdings ist es nicht ganz fair, den beiden Männern zwischen den Pfosten die alleinige Schuld an diesen durchaus desaströsen Werten zu geben. Vor allem der gerade erst 18-jährige Quapp hat durchaus Potenzial gezeigt, wurde nicht von ungefähr in der sechsten Runde von den Carolina Hurricanes gedraftet. Alle Hoffnungen auf eine erfolgreichere Saison aber an einem derartigen Talent festzumachen, wäre schlicht naiv.
Die Abwehr wurde hingegen ordentlich umgebaut. Mit dem Routinier Patrik Hersley und dem dänischen Nationalspieler Jesper Jensen Aabo kam ein Duo vom schwedischen Club aus Malmö, das neben Erfahrung auch offensive Gefahr mitbringt. Von den Ligakonkurrenten aus Nürnberg beziehungsweise Köln wurden Arturs Kulda und Dominik Tiffels unter Vertrag genommen. Mirko Sacher und das junge Trio aus Maximilian Gläßl, Tom-Eric Bappert und Philipp Mass komplettieren die Defensive.
Mit Brett Olson und Artur Tjanulin verloren die Pinguine ihre beiden Topscorer der Vorsaison. Zumindest aber blieb Lucas Lessio, der in der vergangenen Spielzeit zwölf Treffer erzielte. Mit Alexander Bergström aus Jönköping wurde ein körperlich starker, erfahrener und mit gutem Spielverständnis ausgestatteter Schwede mit einem Vertrag ausgestattet, der Slowene Robert Sabolic kennt die DEL noch aus seiner Zeit in Ingolstadt, während der Russe Anton Berlyov vor allem für die Torproduktion geholt wurde. Bisher sticht aber vor allem der 24 Jahre alte Amerikaner Jeremy Bracco hervor. In den ersten drei Partien sammelte der Zweitrundendraftpick der Toronto Maple Leafs von 2015 drei Tore und eine Vorlagen.
Doch auch Bracco konnte den enttäuschenden Saisonstart der Pinguine nicht verhindern. Mit drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen der noch jungen PENNY DEL-Saison 2021/22 steht das Team von Cheftrainer Clark Donatelli auf dem letzten Tabellenplatz.