01.04.2022

In Blau und Gelb

In Blau und Gelb

Gelb statt Rot: Wer beim Heimspiel der Adler Mannheim gegen Krefeld an diesem 30. März den Innenraum der SAP Arena betrat, konnte sich möglicherweise kurz die Frage stellen, ob er bei der richtigen Veranstaltung gelandet ist. Denn die vorherrschenden Farben auf Bottom- und Top-Ring sowie dem Fascia-Board waren Blau und Gelb – die Farben des zweiten Hometeams und Handballbundesligisten Rhein-Neckar Löwen. Das gewohnte Farbduett aus Blau und Rot, das normalerweise bei Spielen der Adler vorherrschend ist, machte Platz. Platz aus gutem Grund. Denn an diesem Tag befanden sich rund 600 ukrainische Flüchtlinge unter den Zuschauern.

In Zusammenarbeit mit der Caritas Mannheim, der Stadt Mannheim und der Diakonie haben die Adler Freikarten an geflohene Menschen aus der Ukraine verteilt. Einige Karten gingen zudem an Privatpersonen, die bei sich zuhause Flüchtlinge aufgenommen haben. „Bei allen Problemen, die wir gerade im Club haben, darf man nicht die Augen vor den großen Problemen in der Welt verschließen. Ich freue mich, einigen Menschen, die in den letzten Wochen Furchtbares erleben mussten, für ein paar Stunden etwas anderes zu zeigen“, begründete Matthias Binder, Geschäftsführer der Adler, die Einladung der Betroffenen.

Neben der Bereitstellung der Tickets sowie einer in Ukrainisch gehalten Ansprache von Stadionsprecher Jens Schneider konnte Binder in seiner Funktion als zweiten Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Adler helfen Menschen e.V.“ zudem jeweils einen Scheck in Höhe von 7.500 Euro an die Caritas und die Diakonie übergeben. „In dieser Zeit kann man derartige Wohlfahrtsverbände gar nicht genug unterstützen. Hilfe für diese schuldlos und extrem in notgeratene Menschen ist essentiell“, genießt die Flüchtlingshilfe bei Binder höchste Priorität.

„Es ist unglaublich wertvoll, Organisationen wie ‚Adler helfen Menschen e.V.‘ im Hintergrund zu haben. Es ist überwältigend, mit welcher Bereitschaft die Leute in unserem Land ihre Hilfe anbieten“, ist Gabriela Crisand von der Caritas ob der Solidarität ebenso beeindruckt wie Jessica Lammer, die ihrerseits den Scheck für die Diakonie entgegennahm.

Es sind traurige, unfassbare und berührende Bilder, die wir tagtäglich vom Kriegsgeschehen in der Ukraine zu sehen bekommen. Unvorstellbar, welchen Ängsten und Gefahren die Menschen vor Ort ausgesetzt sind. In jedem Fall sind es derart gewaltige und bedrohliche Umstände, dass zahlreiche Ukrainer ihre Heimat verlassen und eine beschwerliche Flucht unter widrigen Bedingungen auf sich nehmen. Einigen von ihnen haben die Adler Mannheim geholfen, um das Erlebte zumindest für einige Stunden zu vergessen.

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