Teamcheck: Kölner Haie
Die Kölner Haie sind neben den Grizzlys Wolfsburg das einzige Team, gegen das die Adler in der aktuellen PENNY DEL Saison noch nicht in einem Pflichtspiel angetreten sind. Die 1:3-Niederlage im Vorbereitungsspiel Ende August hat wohl kaum mehr Aussagekraft. Vielmehr die 16 beziehungsweise 17 Hauptrundenbegegnungen, die beide Teams in der Zwischenzeit absolviert haben. Und lagen bei den Haien in den vergangenen Jahren zwischen Anspruch und Realität oftmals Welten, herrschte in Köln vor dieser Spielzeit Aufbruchstimmung, zumindest die Transferpolitik und die Zusammenstellung des Kaders lassen auf eine bessere und erfolgreichere Saison hoffen.
Dabei starteten die Haie mit einem neuen Torhütergespann in die Spielzeit 2022/23. Von der Düsseldorfer EG wechselte Mirko Pantkowski in die Domstadt, Oleg Shilin kam vom Absteiger aus Krefeld. Ob diese Neubesetzung auf der so wichtigen Position zwischen den Pfosten die erhofften Früchte trägt, wird der Saisonverlauf zeigen. Immerhin hat der 24 Jahre junge Pantkowski in Düsseldorf gezeigt, dass er die Nummer eins und somit ein sicherer Rückhalt sein kann, während der oftmlas wechselhaft auftretende Justin Pogge nach Wolfsburg weiterzog.
Auch in der Defensive blieb kein Stein auf dem anderen. Lediglich Identifikationsfigur Moritz Müller, gleichzeitig punktbester Verteidiger der vergangenen Saison, Alex Roach sowie die jungen Spieler Maximilian Glötzl und Jan-Luca Sennhenn sind geblieben. Maury Edwards ging zurück nach Ingolstadt, Colin Ugbekile nach Iserlohn, Patrick Sieloff in die AHL, Pascal Zerressen zu Absteiger Krefeld. Mit der Verpflichtung von Nick Bailen ist den Haien derweil ein Toptransfer geglückt. Der 32-jährige US-Amerikaner war in der vergangenen Spielzeit punktbester Verteidiger der KHL und steht nach 16 DEL-Partien schon bei 16 Punkten. Zudem lotsten die Haie mit Ryan Stanton, der derzeit an einem Handgelenksbruch laboriert, Brady Austin und Stanislav Dietz, zuletzt in Bremerhaven unter Vertrag, drei robuste Defender in die Domstadt.
Mehr Tiefe im Sturm
Moderater fiel der Umbruch hingegen im Sturm aus. Fünf Angreifer verließen den Club, wobei die Abgänge von Charakterspieler Marcel Müller sowie der jungen Spieler Marcel Barinka und Lucas Dumont wohl am stärksten wiegen. Dafür sollen der ebenfalls aus Düsseldorf gekommene Carter Proft sowie Ex-Adler Jason Bast für mehr Tiefe im Angriff sorgen, Louis-Marc Aubry, zuvor Ingolstadt, und Nick Baptiste, der aus Finnland nach Köln kam, sollen die Torproduktion ankurbeln. Nationalspieler Maximilian Kammerer will nach einer starken Vorsaison den nächsten Schritt gehen, was ihm angesichts von sieben Toren und elf Vorlagen nach 16 Pflichtspielen zu gelingen scheint.
Auch der erfahrene und robuste schwedische Angreifer Andreas Thuresson knüpft bislang an seinen guten Leistungen an. Der inzwischen mit deutschem Pass ausgestattete Jon Matsumoto bringt die nötige Erfahrung mit, Alex Oblinger geht den Gegenspielern gerne unter die Haut. Für Landon Ferraro ist es bislang eine schwierige Saison. Der 31 Jahre alte Kanadier, vergangenen Saison hinter Matsumoto zweitbester Punktesammler der Haie, hat immer wieder mit Leistenproblemen zu kämpfen und bislang nur sechs Partien bestritten. Ob Trainer Uwe Krupp auf Mark Olver und Luis Üffing zurückgreifen kann, ist fraglich, beide Stürmer fehlten am Dienstag beim 3:2-Erfolg gegen Berlin.