Performance-Check: ERC Ingolstadt
Zweimal kreuzten Mannheim und Ingolstadt im laufenden Wettbewerb ihre Schläger. Dabei ging jeweils die Auswärtsmannschaft als Sieger vom Eis. In unserem Performance-Check blicken wir auf die Geschehnisse rund um unseren kommenden Gegner.
Form: Der ERC Ingolstadt spielt eine bärenstarke Saison, so viel steht fest. Seit dem zehnten Spieltag stehen die Schanzer durchweg unter den Top vier der Liga, sind mit Mannheim der härteste Verfolger des Tabellenführers aus München. Im Kampf um Rang zwei musste der ERCI zuletzt aber einige Rückschläge verkraften. Von den vergangenen sechs Partien konnte er nur drei für sich entscheiden, holte jedoch bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen in Straubing immerhin noch einen Punkt.
Augen auf: Wer gleich in seinem ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber trifft, scheint keinerlei Anpassungsschwierigkeiten gehabt zu haben – die Rede ist von Stefan Matteau. Der 28-jährige US-Amerikaner, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, hat in Ingolstadt voll eingeschlagen, erzielte in 18 Partien bereits zehn Tore und ebenso viele Vorlagen. Dass der nachverpflichtete Angreifer mit der eben aufgeführten Anzahl an Treffern sogar Ingolstadts sechsbester Torschütze ist, spricht für die Qualitäten Matteaus.
Topperformer: Sieben Vorlagen in den vergangenen sechs Partien sind keine allzu schlechte Ausbeute für einen Verteidiger, besonders für Mat Bodie nicht. Seit seinem Wechsel aus Schweden in die PENNY DEL zählt der 32-jährige Kanadier zu den besten Verteidigern des ERC, ist aus der Ingolstädter Defensive kaum mehr wegzudenken. Gemeinsam mit Maury Edwards ist Bodie punktbester Blueliner (jeweils 22 Scorerpunkte). Zudem ist der Linksschütze ein absoluter Dauerbrenner, steht mit Abstand die meiste Zeit auf dem Eis. Knapp 23 Minuten pro Partie hält er die Knochen hin. Noch beeindruckender als die sogenannte „Time on Ice“ ist jedoch seine Plus-/Minus-Bilanz. Nach 41 absolvierten Spielen steht er bei sage und schreibe +28.
Faustpfand: Mit ein Grund für die starke Saison der Ingolstädter ist die kompakte Defensive. In 45 absolvierten Hauptrundenpartien ließen die Panther erst 109 Gegentreffer zu – nach Mannheim der zweitbeste Wert aller Clubs. Zudem verfügen sie mit Michael Garteig und Kevin Reich über ein solides Torhütergespann, das nicht selten die Kohlen aus dem Feuer holt. Vor allem der Kanadier Garteig zählt in Deutschlands Eishockey-Oberhaus zu den Besten seiner Zunft, weist mit 2,12 den niedrigsten Gegentorschnitt aller Goalies auf. Dass Ingolstadt aber auch in der Offensive reichlich Qualität besitzt, dürfte ob der Platzierung klar sein.
Achillesferse: Im ersten Drittel fällt den Ingolstädter oftmals das Toreschießen schwer. Denn das Eröffnungsdrittel ist das einzige, in dem das Verhältnis zwischen Toren und Gegentoren nicht für sie spricht. Zudem hat das Überzahlspiel noch Luft nach oben. Mit gerade einmal 19,08 Prozent Erfolgsquote belegt der ERC in dieser Wertung „nur“ Rang zehn.
Personal: Ben Marshall, Charles Bertrand, Tye McGinn, Enrico Henriquez Morales, Wayne Simpson und Brian Gibbons – die Ausfallliste der Ingolstädter ist lang. Ob der eine oder andere Akteur für das Topspiel gegen Mannheim wieder fit wird, wird sich am Sonntag zeigen.
Rückblick: Mitte November, als Mannheim sich mit 5:2 in Ingolstadt durchsetzen konnte, lieferten sich beide Mannschaften eine ausgeglichene Partie. Erst im Schlussabschnitt gelang es den Adlern, die Weichen mit vier Toren auf Sieg zu stellen.
Foto: Johannes Traub