Das Viertelfinale im Rückspiegel
Eins vorneweg: Es war die erwartet enge, hart umkämpfte, körperliche und emotionale Serie, die die Paarung Mannheim gegen Köln versprochen hatte. Die insgesamt sechs Viertelfinalpartien zwischen den Adlern und den Haien boten für die Anhänger beider Fanlager und sicher auch für den neutralen Zuschauer gute Unterhaltung. Wir blicken nochmals auf ein paar interessante Zahlen und Fakten zurück.
Premiere: Das PENNY DEL Viertelfinale 2023 war die insgesamt neunte Playoff-Serie, die Mannheim und Köln gegeneinander bestritten. Erst zum dritten Mal setzten sich die Adler nach den beiden gewonnenen Halbfinals 2007 und 2019 durch. Es war entsprechend der erste Erfolg in einem Viertelfinale, nachdem zuvor die Haie sowohl 1995, 2008 und 2014 die Oberhand behielten.
Tore: 18:16 lautet das finale Torverhältnis dieser sechs Viertelfinalspiele, was nochmals unterstreicht, wie eng es zuging. Fünf Treffer erzielten die Adler dabei in Überzahl. Klammert man die Spiele eins (4:0 für Köln) und vier (7:3 für die Adler) aus, endeten die vier anderen Begegnungen jeweils mit nur einem Tor Unterschied. David McIntyre war es übrigens vorbehalten, bei beiden Haie-Siegen den Gamewinner zu erzielen. Bei den Adlern waren mit Ryan MacInnis, David Wolf, Nico Krämmer und Borna Rendulic vier verschiedene Spieler jeweils für das entscheidende Tor verantwortlich. Die meisten Tore erzielten die Adler übrigens im Schlussabschnitt (acht). Für die 18 Treffer gab Mannheim mit 337 Schüssen die drittmeisten Versuche ab.
Penalty Killing: Die Adler mussten 23-mal in numerischer Unterlegenheit agieren, kassierten dabei lediglich drei Gegentreffer, was eine starke Unterzahlquote von 86,96 Prozent bedeutet (zum Vergleich: In der Hauptrunde lagen die Adler bei 83,54 Prozent). Bestwert in den bisherigen Playoffs. Insgesamt standen die Adler 31:52 Minuten mit einem Mann und zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Ein wichtiger Baustein des guten Unterzahlspiels dürften die geblockten Schüsse sein. Insgesamt 79-mal warfen sich die Adler-Spieler dem Puck in den Weg, hinter Bremerhaven (82) am zweithäufigsten.
Zuschauer: Mannheim gegen Köln war ein Zuschauermagnet. Über 95 Prozent Auslastung konnten beide Spielstätten in den jeweils drei Partien verkünden. Insgesamt besuchten 92.428 Fans die sechs Begegnungen. Im Schnitt 15.450 Zuschauer pro Spiel. Ligarekordwert.
Topscorer: David Wolf führt die interne Scorerliste der Adler in den Playoffs an. Vier Tore und ebenso viele Vorlagen verbuchte der 33-Jährige im Viertelfinale, belegt damit in der Gesamtwertung hinter Düsseldorfs Alex Barta den zweiten Rang. Auffällig: Seine Reihenkollegen Matthias Plachta und Tyler Gaudet folgen auf den Plätzen zwei und drei. Plachta glänzte mit vier Treffern und drei Assists, Gaudet steuerte ein Tor und fünf Vorlagen zum Halbfinaleinzug bei. Punktbester Verteidiger ist derzeit Matt Donovan mit fünf Vorlagen. Marc Katic ist bislang der einzige Defender, der ein Tor erzielen konnte.
Schlussmann: Arno Tiefensee spielt zum ersten Mal DEL-Playoffs – und er spielt sie gut. Richtig gut. Unglaublich gut. Mit gerade einmal 20 Jahren wirkt der großgewachsene Goalie schon unfassbar routiniert und abgeklärt. 91,37 Prozent Fangquote, ein Gegentorschnitt von 2,09 – das sind zweifellos bärenstarke Statistiken. Und auch von der durchaus intensiven Serie gegen die Haie ließ sich der gebürtige Weißwasseraner nicht aus der Ruhe bringen.