14.09.2023

Der Beginn einer zweiten Reise

Der Beginn einer zweiten Reise

„Wir haben die CHL-Seite in unserem Buch umgeblättert und sind jetzt beim Kapitel DEL angekommen. Es ist ein andere Art Eishockey, die jetzt auf uns wartet, aber keinesfalls eine einfachere“, beschreibt Cheftrainer Johan Lundskog seine aktuelle Gefühlslage. So pausiert die eine Reise nun bis Oktober, bei der bislang Bozen sowie Salzburg nach Mannheim kamen und mit Tappara und Lukko zwei starke Teams in Finnland auf die Adler warteten. Nun beginnt aber eine zweite Reise. Die Reise in der DEL. Mit den Spielen in Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) und gegen München (Sonntag, 19.00 Uhr).

„Die Punkte, die wir in Finnland eingefahren haben, spiegeln den Charakter unserer Kabine wider. Es war von Anfang an kein einfaches Unterfangen. Wir haben viele neue Spieler, sind ein neues Trainerteam, haben ein neues System. Wir haben uns vom Start weg jeden Tag aufs Neue herausgefordert. Ich bin absolut überrascht, wie schnell wir zusammengefunden haben. Natürlich sind wir noch lange nicht am Ende unseres Prozesses“, zieht Lundskog ein durchweg positives Fazit zu den ersten insgesamt sieben Wochen. „Am meisten sagt mir der Wettbewerbsgedanke zu, der in unserem Team herrscht. Wirklich jeder gibt bei allem, was er macht, 100 Prozent. Wir haben uns den Ruf erarbeitet, hart zu arbeiten, hart in die Zweikämpfe zu gehen. Wir verdienen uns unseren Erfolg. Darauf bin ich sehr stolz“, zeigt sich der 39-Jährige von seinem Team sehr angetan.

Doch bekanntlich ist im Sport nichts vergänglicher als der Erfolg von gestern. Der Blick hat sich in dieser Woche auf die DEL gerichtet. „Wir freuen uns und sind bereit. Es geht gleich mit einem Derby los. In Schwenningen sind immer viele Emotionen mit dabei, gerade auf der kleineren Eisfläche. Das wird kein einfaches Spiel. Es wird sicher sehr körperlich zugehen. Beim Auftakt sind alle Mannschaften heiß, da müssen wir einen kühlen Kopf bewahren, unser Spiel durchziehen und unsere Chancen nutzen“, erwartet Korbinian Holzer einen intensiven Auftakt am Freitagabend bei den Wild Wings. „Von Tag zu Tag, von Spiel zu Spiel ist die Mannschaft stärker zusammengewachsen, hat besser zusammengefunden. Wir hatten gerade auch in den vergangenen beiden Partien nochmals eine merkliche Leistungssteigerung. Im Trainingslager in Kitzbühel und während der Champions-Hockey-League-Reise haben wir auch einiges fürs Teambuilding getan“, sieht auch der Adler-Verteidiger die Mannschaft auf einem sehr guten Weg.

Volle Kapelle

Allerdings hat Lundskog auch Raum für Verbesserungen ausgemacht: „Bei unserem Powerplay haben wir die einzelnen Stücke, müssen diese aber noch verbinden. Klar, wir sind auf sehr gute Teams getroffen, die es uns in Überzahl schwergemacht haben, unser Spiel aufzuziehen. Aber damit müssen wir klarkommen. Wir haben auch beim Spielaufbau und beim Spiel mit der Scheibe noch Luft nach oben.“ Es wäre auch vermessen, zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ein fehlerloses Spiel zu erwarten.

Gute Nachrichten gibt es indes auch in Sachen Personal. „Klar haben wir die eine oder andere Prellung, ein paar Wehwehchen. Aber die Saison hat begonnen und das gehört eben zu unserem Geschäft dazu“, kann Lundskog grundsätzlich aus dem Vollen schöpfen. Allerdings ist Jordan Murray noch aus der Vorsaison für drei Spiele gesperrt, wird entsprechend erst bei der Partie gegen die Eisbären Berlin am Sonntag, den 24. September, wieder eingreifen können. Daneben werden aber zwei weitere Spieler den Regularien entsprechend keinen Platz auf dem Spielberichtsbogen finden, sofern alle Mann einsatzfähig sind. „Bei der Entscheidung, wer nicht spielen wird, fließen verschiedene Faktoren ein. Natürlich geht es zum einen nach Leistung. Aber wir versuchen auch, auf lange Sicht die Belastung für alle Spieler moderat zu halten, schauen auch ein wenig auf den Gegner und dessen System. Wir wollen immer das bestmögliche Team aufstellen“, erläutert Lundskog.

Bei den Torhütern trifft Lundskog die Entscheidung ebenfalls unter pragmatischen Gesichtspunkten. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Beide Torhüter haben bewiesen, dass wir mit ihnen Spiele für uns entscheiden können. Entsprechend stehen wir hier vor einem Luxusproblem. Aber wir haben einen Plan“, will sich der Schwede nicht in die Karten schauen lassen, wer wann zwischen den Pfosten stehen wird.

Eine bereits begonnene Reise pausiert gerade. Die Reise in der CHL. Dafür beginnt morgen Abend eine neue, eine zweite Reise. Die Reise in der PENNY DEL.

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