Teamcheck: Iserlohn Roosters
Die 1:3-Niederlage im ersten Testspiel Mitte August darf man sicher nicht zu hoch bewerten, allerdings hat das Ergebnis und das Eishockey der Roosters gezeigt, dass Iserlohn diese Saison sicher nicht zu den Kellerkindern der Liga zählen will. Vielmehr peilt die Mannschaft vom Seilersee nach dem radikalen Umbruch die Playoffs an. In unserem Teamcheck blicken wir auf all das, was sich im Sommer bei den Sauerländern getan hat.
Gleich 16 Spieler verließen den Club, darunter mit Routinier Kaspars Daugavins der Topscorer der vergangenen Spielzeit. Auch der Abgang von Ryan O´Connor, zuletzt immerhin punktbester Verteidiger, nach Wolfsburg wird nicht leicht zu kompensieren. Mit Casey Bailey (Ingolstadt) und Emile Poirier suchten sich zwei weitere Stümer neue Herausforderungen, die unter den besten fünf Punktesammlern der Sauerländer zu finden waren. Den Verlust von Torsten Ankert als Führungsspieler gilt es ebenfalls aufzufangen.
Somit hat Trainer Greg Poss, der während der vergangenen Saison das Amt von Kurt Kleinendorst übernahm, ein fast komplett neues Team zusammen. Im Tor bildet Andreas Jenike gemeinsam mit Heimkehrer Kevin Reich ein Gespann. Mit Hubert Labrie blieb nur ein Importverteidiger der vergangenen Saison am Seilersee. Ihm wurden Mitch Eliot (zuletzt AHL) und Ben Thomas (Tappara Tampere) zur Seite gestellt. Im Angriff kamen mit Tyler Boland (Manitoba), Balzs Sebok (Ilves Tampere) Michael Dal Colle (Turku) und Andrew LeBlanc gleich vier neue Importspieler. Mit dem früheren Mannheimer Florian Elias sowie Ex-Nürnberger Charlie Jahnke haben die Roosters zudem zwei junge deutsche Akteure unter Vertrag genommen. Ebenfalls in diese Kategorie fällt Marcel Barinka, der aus Augsburg zum letztjährigen Tabellendreizehnten wechselte. Überhaupt fällt auf, dass Iserlohn mit einem Durchschnittsalter von 24,45 Jahren den jüngsten Kader der Liga vorweist. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass das Team als Wundertüte beschrieben wird, da bei einigen Spielern noch ordentlich Entwicklungspotenzial vorhanden ist.
Der Saisonstart verlief durchwachsen. Konnten die Roosters zum Start in Frankfurt einen knappen 3:2-Erfolg feiern, ging der Heimauftakt ordentlich in die Hose. Gegen Schwenningen stand es schon nach dem ersten Drittel 0:5, am Ende quittierten sie eine 2:7-Niederlage. Noch überhaupt kein Faktor ist das Überzahl. In elf Situationen gelang noch kein Treffer. Generell fehlt es der Offensive an Durchschlagskraft. Die beiden Topscorer des Teams, wenngleich diese Statistik so früh in der Saison noch wenig Aussagekraft besitzt, sind mit Emil Quaas und Colin Ugbekile zwei Verteidiger.