24.10.2023

Ennis: „Auf neutralem Level bewegen“

Ennis: „Auf neutralem Level bewegen“

Mit Tyler Ennis haben die Adler einen erfahrenen Angreifer unter Vertrag genommen. Im Interview spricht der 34-Jährige unter anderem über seine Erfahrungen in der NHL und das deutsche Eishockey.

Tyler, was für ein Spielertyp bist du?

Ich bin ganz offensichtlich nicht der größte Spieler. In der Vergangenheit war ich ein sehr offensiv ausgerichteter Spieler. Ich bin recht kreativ, gebe immer alles, wenn ich auf dem Eis stehe. Ich passe die Scheibe schnell und oft, habe für die Mitspieler ein gutes Auge. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste, habe über die vergangenen Jahre viel über den Sport und das Spiel gelernt. Dieses Wissen nutze ich für meine Mannschaft.

Kennst du jemanden aus dem Kader?

Johan kenne ich aus Bern, mit Linden Vey habe ich im Nachwuchs zusammengespielt. Mit Szwarzi war ich vor ein paar Jahren gemeinsam im Camp der Ottawa Senators, und mit Bennett habe ich letztes Jahr beim Spengler Cup gespielt. Die Eishockeywelt ist einfach eine sehr kleine.

Was weißt du über das deutsche Eishockey?

Um ehrlich zu sein, nicht so viel. Ich habe mir sagen lassen, dass es eine gute Liga mit hohem Niveau ist, und dass die Adler eine absolut professionelle Organisation mit großen Zielen sind. Sie genießen einen guten Ruf. Das waren auch die Gründe, warum ich mich entschieden habe, hier zu unterschreiben. Ich bin stolz darauf, Teil des Teams zu sein und freue mich auf die anstehenden Aufgaben.

Wie hast du dich über die letzten Monate fit gehalten?

Ich konnte mit Genf mittrainieren. Der Manager dort hat mir das ermöglicht. Ich hatte mich schon recht früh dafür entschieden, lieber nach Europa zu gehen, mich dort mit einem Team fitzuhalten, anstatt mich in Nordamerika aufzuhalten, zu warten, was passieren wird. Dort lassen sich in dieser Phase der Saison deutlich schwerer Trainingspartner finden. Ich wusste, dass es mir deutlich leichter fallen wird, mich hier in ein Team einzufinden, wenn ich zuvor schon ein paar Monate vor Ort gewesen bin.

Du hast viele Jahre in der NHL gespielt. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Zeit?

Das Wichtigste ist wahrscheinlich, sich immer auf einem neutralen Level zu bewegen. Man darf in Phasen, in denen es gut läuft, nicht anheben, und genauso darf man nach ein paar Niederlagen nicht an allem zweifeln. Der Fokus muss immer auf das große Ganze gerichtet sein. Eine Saison ist ein Prozess, in dessen Verlauf man sich steigert, bis man schließlich zu den Playoffs seine Bestform erreicht hat.