19.10.2023

Teamcheck: Nürnberg Ice Tigers

Teamcheck: Nürnberg Ice Tigers

Playoffs ja, aber mehr als die erste Runde war zuletzt nicht drin. Die Nürnberg Ice Tigers waren laut eigener Aussage in Person von Sportdirektor Stefan Ustorf „nicht böse genug“, um eine weitere Hürde zu nehmen. Ob sich die Franken mit ihren Verpflichtungen im Sommer mit Blick auf dieses Defizit verändert haben, schauen wir uns in unserem Teamcheck an.

Es ist das Jahr eins nach Patrick Reimer. Dieser Fakt beherrscht die Schlagzeilen rund um die Ice Tigers. Der Kapitän ist von Bord gegangen und mit ihm vier der sechs besten Scorer. So verließ Gregor MacLeod die Franken Richtung Köln, Tyler Sheehy ging nach Straubing und Rick Schofield nach Pustertal. Für die Abgänge wurde mit Cole Maier ein zweikampfstarker Bullyspezialist geholt, das Duo Evan Barratt und Charlie Gerard funktionierten bereits beim ECHL-Club Reading bestens. Daneben sollen Ryan Stoa, Dane Fox und Daniel Schmölz die Offensive anführen. Elis Hede, der gerade zu Beginn der vergangenen Saison positiv überraschen und überzeugen konnte, hat sein Spiel weiter verbessert. Der 22-Jährige führt im laufenden Wettbewerb die interne Scorerliste mit fünf Toren und sieben Vorlagen an.

In der Hintermannschaft fiel der Umbruch größer aus. Oliver Mebus (Düsseldorf), Nick Welsh (Finnland), Andrew Bodnarchuck (Kassel) und Blake Parlett (Bozen) verließen die Franken. Von Neuzugang Ludwig Bysröm versprechen sich die Verantwortlichen einen starken Allrounder, während mit Constantin Braun viel Erfahrung und mit Justus Böttner ein vielversprechendes Talent den Weg nach Nürnberg suchten. Jack Dougherty, der in der abgelaufenen Saison kurz vor Transferschluss zu den Kölner Haien gewechselt war, soll der Defensive mehr Stabilität verleihen. Im Tor vertraut der Hauptrundenneunte der Spielzeit 2022/23 weiter auf Niklas Treutle und Leon Hungerecker, die in der vergangenen Saison ob des sehr offensiv ausgerichteten Systems und der mangelnden Arbeit nach hinten oft im Stich gelassen wurden.

Eigentlich verfügt der Kader der Ice Tigers einmal mehr über viel Überraschungspotenzial. Vom harten Abstiegskampf bis zur sicheren Playoff-Teilnahme scheint alles möglich. Durchaus auch das Erreichen des Viertelfinales. Bislang spiegelt sich genau das auch im bisherigen Saisonverlauf wider. Platz zehn steht nach dem ersten Fünftel der Hautrunde zu Buche. Es setzte einige klare Niederlagen wie das 1:5 in Köln gleich zum Start der Runde, das 0:5 in Berlin und das 2:6 in Frankfurt. Allerdings gab es zuletzt einen 5:2-Achtungserfolg in Ingolstadt, Iserlohn wurde am Sonntag deutlich mit 8:2 bezwungen. Das Powerplay ist mit 26,47 Prozent Erfolgsquote eine Waffe, das Unterzahl steht mit 90,63 Prozent stabil. Insgesamt schlucken die Ice Tigers aber derzeit noch zu viele Gegentore.

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