Noch ein Auswärtswochenende
Die zurückliegenden Wochen rund um Weihnachten und den Jahreswechsel – es sind schöne Wochen. Vollgepackt mit Eishockey. Aber es ist auch eine unglaublich anstrengende Zeit für Eishockeyspieler. Aus Sicht der Adler Mannheim war es gleich doppelt intensiv. Denn zahlreiche Verletzungen und zuletzt ein Auswärtsmarathon mit angehängten Reisestrapazen zehren doch ordentlich an den Kräften. Nun steht noch ein Wochenende mit zwei Begegnungen in Iserlohn (Freitag, 19.30 Uhr) und in Ingolstadt (Sonntag, 16.30 Uhr) auf dem Plan, ehe unsere Jungs wieder in der SAP Arena auflaufen werden.
In den gut drei Wochen zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar galt es für die Adler, gleich zehn Partien in der PENNY DEL zu bestreiten. An sich schon ein beachtlicher Kraftakt. Zeitweise fehlten dabei sechs Stürmer sowie Verteidiger Paul Mayer, der die deutsche U20-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft vertrat. Eine Ausfallliste, die kein Team so einfach kompensieren kann, vor allem nicht, wenn mit Matthias Plachta und Linden Vey die zwei punktbesten Spieler passen müssen und mit Kris Bennett der zweitsicherste Torschütze abgeht. Gleichzeitig befindet sich der aktuelle Tabellenneunte inmitten eines Fünf-Spiele-Auswärtsmarathons, was ebenfalls an den Reserven zehrt.
„Manchmal gibt es Phasen, in denen man mehr investieren muss, als man hat. Dann gibt es wieder Phasen, in denen man die Zeit clever zur Regeneration nutzen sollte. Das haben wir zu Beginn dieser Woche getan. Wir hatten mal wieder die Chance, uns zu erholen, Zeit mit der Familie zu verbringen“, nimmt es Adler-Stürmer David Wolf pragmatisch. Chefcoach Dallas Eakins, der vergangenen Montag und Dienstag freigegeben hat, hat indes nur lobende Worte dafür, wie seine Mannschaft mit dieser Herausforderung umgegangen ist. „Über die letzten Wochen waren wir sehr froh darüber, wie unsere Jungs gekämpft und zusammengehalten haben. Wir hatten viele Verletzte, zudem mit Krankheiten zu kämpfen. Dazu waren wir oft unterwegs, mussten in dem einen oder anderen Spiel in die Overtime. Diese Wochen haben uns alles in einem etwas anderen Licht sehen lassen. Sie haben gezeigt, dass es uns alle braucht, dass jeder seinen Teil beitragen muss, um Erfolg zu haben“, ist der 56-jährige US-Amerikaner mit den Auftritten und dem Zusammenhalt des Teams zufrieden.
Lazarett lichtet sich
Der Blick nach vorne verspricht ebenfalls Positives. „Wir haben ein paar der verletzten Jungs wieder auf dem Eis. Ryan MacInnis, Matthias Plachta, Tyler Ennis und Kris Bennett brauchen nur noch wenige Wochen, bis wir sie wieder einsetzen können“, sieht es laut Eakins stark danach aus, als könnte sich die personelle Situation zeitnahe verbessern. Spielerisch will die Mannschaft an die aufsteigende Tendenz der jüngsten Auftritte anknüpfen. „Seit Dallas das Zepter übernommen hat, treten wir anders auf, entsprechend werden wir uns dieses Mal auch anders in Iserlohn präsentieren“, verspricht Wolf, dass es keine Wiederholung der 4:7-Niederlage von Ende Oktober geben wird. „Ein Spiel in Iserlohn ist immer eine große Aufgabe, unabhängig davon, wie die Saison der Roosters bislang gelaufen ist. Wir müssen uns von der ersten bis zur letzten Minute konzentrieren, müssen von der Strafbank wegbleiben und dürfen Iserlohn nicht ins Spiel finden lassen“, führt Wolf weiter aus.
Einmal noch in Iserlohn, einmal noch in Ingolstadt, danach kehren die Adler nach ihrem Auswärtsmarathon vorerst in die SAP Arena zurück. Auch die Rückkehr einiger verletzter Spieler steht unmittelbar bevor. Nachdem die vergangenen drei Wochen ein wahrer Kraftakt waren, dem sich das Team aber stark entgegengestemmt hat und als Einheit weiter gewachsen ist, scheint die zuletzt hohe Intensität sich zu reduzieren. Ein kleines bisschen zumindest.