Performance-Check: Grizzlys Wolfsburg
Es ist das letzte Hauptrundenduell zwischen Adler und Grizzlys. Zwei der drei bisherigen Duelle entschied Mannheim für sich, das jüngste unmittelbar vor Weihnachten. Was sich in den vergangenen Wochen bei den Niedersachsen getan hat, beleuchten wir in unserem Performance-Check.
Form: Seit dem Jahreswechsel liefern die Grizzlys wieder konstant ab. Nur dreimal blieben die Mannen von Cheftrainer Mike Stewart in den elf Begegnungen des Jahres 2024 ohne Punkt, zweimal davon in Iserlohn. Fünf der jüngsten sechs Partien wurden gewonnen, nur zweimal kassierte der aktuelle Tabellenvierte dabei mehr als ein Gegentor. Auch die Special Teams haben ordentlich zugelegt. Vier Powerplay-Tore aus den jüngsten zehn Überzahlsituationen sowie eine Unterzahlquote von zuletzt 91 Prozent verhalfen den Wolfsburgern zu wichtigen Punkten im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale.
Augen auf: Spencer Machacek war mit drei Toren und einer Vorlage in den zurückliegenden sechs Begegnungen maßgeblich an den Erfolgen seines Teams beteiligt. Der 35 Jahre alte Routinier, der seit 2014 in der PENNY DEL aufs Eis geht und seit 2018 das Grizzlys-Trikot trägt, gilt als wichtiger Führungsspieler, bildet mit Topscorer Andy Miele und der starken Nachverpflichtung Peter Mueller (vier Tore, sechs Vorlagen in zehn Partien) eine starke Offensivreihe und ist mit 17 Toren treffsicherster Akteur im Team der Wolfsburger.
Topperformer: Miele führt die interne Scorerliste weiter an. Der Neuzugang zu dieser Saison bringt auch in der Autostadt sein starkes Auge für den Mitspieler ein. 24 Treffer bereitete der 35-Jährige bereits mit vor. Allerdings weiß der mit 1,74 Meter eher kleingewachsene Angreifer auch selbst, wo das Tor steht. Elf Treffer gehen auf das Konto des US-Amerikaners.
Faustpfand: Wolfsburg gilt nicht nur bei Experten als Playoff-Mannschaft. Sieht man von der Saison 2019/20 ab, in der die Schussrunde Corona zum Opfer fiel, standen die Grizzlys von den vergangenen 14 Jahren 13-mal in den Playoffs. Drei Viertel- und sechs Halbfinals sowie vier Finalteilnahmen – so lautet die starke Bilanz. Manager Charlie Fliegauf ist offensichtlich in der Lage, stets ein Team zusammenzustellen, dass zur entscheiden Zeit im Jahr zur Hochform aufläuft – auch wenn der ganz große Triumph bislang verweht blieb.
Achillesferse: Die Special Teams und das allgemeine Defensivverhalten verursachten lange Zeit Sorgenfalten. Doch seit Weihnachten zeigt die Tendenz in diesen Punkten nach oben. Auch Schlussmann Dustin Strahlmeier hat sich in den vergangenen Monaten stabilisiert und zu gewohnter Form zurückgefunden. Bleibt einzig die Frage, ob das Team diesen Trend die kommenden Wochen konservieren kann.
Personal: Ryan Button wird aufgrund seiner Knieverletzung in dieser Saison nicht wieder ins Spielgeschehen eingreifen können. Matt White fällt noch bis Ende Februar aus, und auch Robert Kneisler ist noch nicht wieder einsatzbereit. Dafür gilt jeweils die Rückkehr von Fabio Pfohl und Darren Archibald als sehr wahrscheinlich.
Rückblick: Die Adler traten in Wolfsburg dominant auf, stellten mit drei Toren binnen 121 Sekunden zwischen der fünften und der siebten Minute die Weichen früh auf Sieg. Schlussmann Felix Brückmann wehrte alle 27 Versuche auf seinen Kasten dabei ab.